
Sekundarschulhaus Schönau
Adresse
9000 St. Gallen
SG
Architektur
Weitere Bauphasen
Das Schulhaus Schönau, entworfen von Ernest Brantschen, ist ein exemplarisches Zeugnis der präzisen Planung und Gestaltung in der Architektur der Nachkriegszeit. Brantschen brachte seine Expertise im Kirchenbau in die Gestaltung der Schulanlage ein. Besonders deutlich wird dies in der Fenstergestaltung der Treppenhäuser und im Belichtungskonzept der Innenräume.
Chronologie
Das Sekundarschulhaus Schönau in St. Gallen wurde zwischen 1958 und 1960 auf Grundlage eines 1956 durchgeführten öffentlichen Wettbewerbs von Ernest Brantschen erbaut. Der Kanton St. Gallen nahm die Schule 1995 ins Verzeichnis der schützenswerten Bauten auf. Aufgrund von Qualitätsmängeln des ursprünglichen Sichtmauerwerks beschloss die Stadt St. Gallen 1999, den denkmalgeschützten Bau zu sanieren. Die Sanierung erfolgte durch das Büro Romero & Schaefle Architekten AG (heute Romero Schaefle Partner Architekten AG) von 2003 bis 2005. Im Zuge dessen wurden die Fenster und haustechnischen Anlagen erneuert. Die ursprüngliche Sichtbacksteinfassade wurde in einem aufwändigen Verfahren durch ein hinterlüftetes Klinkermauerwerk ersetzt.
Lage
Die Schulanlage Schönau befindet sich im Westen der Stadt St. Gallen im Gebiet Schönenwegen an der stark befahrenen Zürcherstrasse. Die Bauten gliedern sich in vier Schultrakte nördlich und zwei Turnhallen südlich der Zürcherstrasse, die durch eine Unterführung verbunden sind. Die vier Klassentrakte stehen auf einer leicht erhöhten Kuppe, die westlich in einen Hang übergeht. Die Turnhallen liegen an einem gegen Süden geneigten Hang und sind in gestaffelter Anordnung mit ihren eingeschossigen Nebenbauten um einen kleinen Hof gruppiert. Dieser Hof wird von einem alten Flurweg durchquert, der von der Barbarakapelle zur Zürcherstrasse führt. Ursprünglich grenzte die Schulanlage an unbebautes Gebiet; heute ist sie vollständig eingebettet zwischen Wohn- und Gewerbebauten sowie weiteren öffentlichen Einrichtungen. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Pflegeheim St. Othmar, das 13 Jahre nach der Schule ebenfalls von Ernest Brantschen entworfen wurde.
Beschreibung
Literatur
- Umgang mit Bauten aus der Nachkriegszeit. Erneuerung Schulanlage Schönau St.Gallen. 2008. S. 7 (online)
- Hochbauamt Stadt St. Gallen: Sanierung Oberstufenschulzentrum Schönau. 2005
- Brantschen, Ernest. Städtische Sekundarschule Schönau in St. Gallen. 1958/60. Architekt Ernest Brantschen, BSA/SIA, St. Gallen. in: Das Werk: Architektur und Kunst 49 (1962), Heft 2, S. 44–50 (online)