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    Wohnsiedlung Spittelhof

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    Peter Zumthor verstand es, an einem ruhigen, landwirtschaftlich geprägten Ort eine Überbauung zu errichten, die auf den lokalen Charakter eingeht. Die Volumen passen sich in die Umgebung ein und bieten dem Dorf eine Wohnform, die dort vorher kaum vertreten war. Mit der Wohnsiedlung Spittelhof, die zu den früheren Bauten des Architekten gehört, gab Zumthor bereits vor zwanzig Jahren eine Antwort auf das noch heute aktuelle Thema des verdichteten Wohnungsbaus. 

    Chronologie

    Die Wohnsiedlung Spittelhof in Biel-Benken wurde 1989-1996 von Peter Zumthor geplant und errichtet. Zumthor erhielt den Auftrag, nachdem er den dazu ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Er kannte die Gegebenheiten bestens, da er nur wenige Kilometer weiter nördlich aufgewachsen ist. 20 Jahre nach der Fertigstellung wurde die Siedlung behutsam saniert.

     

    Lage

    Die drei Wohnhäuser liegen am Ortsrand von Biel und werden im Nordosten von Wald und grossen Wiesenflächen gefasst. Die Siedlung wird von vier Strassen erschlossen. Nördlich wird das Gelände von der Spittelhofstrasse und östlich über die Schulgasse erreicht. Der im Winkel durch den Spittelhof führende Weg «Am Rain» erschliesst den südlichen Wohnriegel und im Westen führt die Langgartenstrasse zum Areal.

    Beschreibung

    Die Wohnanlage thront auf leichter Hanglage inmitten grüner Umgebung. Sie besteht aus drei länglichen Riegeln mit insgesamt 29 Wohneinheiten. Sie sind so angeordnet, dass sich in der Mitte ein trapezförmiger Innenhof bildet, der auf den nordöstlich gelegenen historischen Spittelhof Bezug nimmt. Die beiden zweigeschossigen Riegel im Norden und Süden sind der örtlichen Hanglage angepasst. Durch ihre getreppte Abfolge wirken sie eher wie Einfamilienhäuser und nicht wie zusammenhängende längliche Volumen. Tatsächlich handelt es sich um Eigentumswohnungen, während die Einheiten an der Schulgasse vermietet sind. Die Eigentumswohnungen weisen je einen Zugang zum Innenhof und einem kleinen Balkon im Obergeschoss auf. Die Öffnungen der Schottenwohnungen orientieren sich in den Innenhof, sowie in die privaten Gärten. Alle Wohnungen werden einzeln über einen halb-öffentlichen Weg erschlossen. Sie sind jeweils in Querrichtung zu den beiden Riegeln angeordnet, wobei die Schlafräume im Osten liegen und die Wohnräume zur Abendsonne gerichtet sind. Der dritte Riegel verfügt über drei Geschosse, steht mit seinem Rücken zu den beiden anderen Bauvolumen und schliesst so den Innenhof nach Osten ab. Auch hier erfolgt die Erschliessung über separate Eingänge und Treppenhäuser. Die drei Riegel haben durch ihre auskragenden SIchtbetondecken eine klare horizontale Struktur. Die Materialisierung der Gebäude ist farblich zurückhaltend: eine dunkelgrau gestrichene Kiefernholzfassade mit Glimmeranteil, rohe sichtbare Betondecken und -sockel, naturfarben lasierte Holzfenster, der Fassade angepasste Holz-Klappfensterläden und einfache Staketengeländer aus Metall. Im Erdgeschoss verbinden die mit der Aussenfassade bündig angebrachten Fenster die Innenräume mit der umliegenden Natur. Auf den darüberliegenden Geschossen sind die Fensterflächen zurückversetzt und eine Fensterlaibung gibt den Räumen mehr Privatsphäre.

    Literatur

    • Birkner, Othmar. Baugeschichtliche Inventarisation Biel-Benken. Arisdorf 1995 (online)
    • Baudepartement Basel-Stadt, Hochbau- und Planungsamt, Bau- und Umweltschutzdirektion Kanton Basel-Landschaft. Auszeichnung Guter Bauten 1997, Liestal 1997, S. 11 (online)
    • Zumthor, Peter (Hg.). Peter Zumthor. Häuser. 1979–1997. Baden 1998. S. 117–140
    • Durisch, Thomas (Hg.). Peter Zumthor. Bauten und Projekte, Bd. 1: 1985–1989. Zürich 2014. S. 67–89
    • Heiniger, Simon. Wohnsiedlung Biel-Benken von Peter Zumthor. Baselbieter Baukultur #35. Architektur Basel, 2019 (online)
    Stand
    2023
    Bearbeitung
    Ilona Distel und Dominic Jensen

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