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    Der Industriebau besitzt im Kanton Glarus eine lange Tradition. Wie einst die protoindustriellen Textilfabriken setzte auch die Halle der Netstal Maschinen AG einen zukunftsweisenden architektonischen Akzent. Das Konzept von Paul Waltenspühl generiert komfortable, helle Arbeitsplätze innerhalb einer wandelbaren Struktur. Die Integration des Firmenlogos in die architektonische Gestaltung hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei Peter Behrens Turbinenfabrik für die AEG in Berlin ihren vielbeachteten Ursprung.

    Cronologia

    Die 1916 als Giesserei gegründete Firma Netstal AG benötigte in den 1950er-Jahren aufgrund stark anwachsender Nachfrage eine neue Produktionsstätte. Eine Erweiterung der bestehenden Fabrik im Herzen von Netstal war nicht möglich, weshalb man entschied, im benachbarten Näfels ein 50’000 Quadratmeter grosses Grundstück zu erwerben. Die ersten beiden Hallen für die Fabrikation und Montage von Spritzgussautomaten entstanden von 1960 bis 1965 nach einem Entwurf der Genfer Architekten Paul Waltenspühl und dessen Mitarbeiter vor Ort, Heinz Brunner. Das von vornherein auf mögliche Erweiterungen angelegte System bewährte sich. 35 Jahre später, im Jahr 2000, erweiterte das Büro TBF Marti AG die nördliche Halle und ergänzte einen weiteren Bau in einem analogen Erscheinungsbild. 2019 übernahm die Krauss Maffei Group GmbH die Netstal.

    Contesto

    Die Fabrik liegt südlich von Näfels, die Bauten erstrecken sich entlang des Linth-Ufers im Osten. Das Areal grenzt im Norden an die Molliserstrasse mit der Brücke über den Linth, unmittelbar dahinter folgt im Nordwesten der Bahnhof Näfels-Mollis. Die Gleise begrenzen das Gelände im Westen. Erschlossen wird das Fabrikareal durch die zwischen den nach und nach entstandenen Produktionsstätten und Verwaltungsbauten parallel zu den Gleisen verlaufende Tschachenstrasse.

    Descrizione

    Kern der Produktion bilden heute die beiden grossen Hallen, die durch einen Umschlag- und Lagerplatz getrennt sind. Um eine freie Anpassung der Nutzung zu ermöglichen, legte Paul Waltenspühl der Produktionsstätte ein 13 x 13 Meter weites (bei der neuen Halle Nord 16 x 16 Meter) Stützenraster zu Grunde und entwickelte eine funktionale wie günstige Konstruktion. Die Hallen haben auf den «Schauseiten» in Norden beziehungsweise Süden ein durchgehendes Bandfenster auf einer schalungsrauen Betonbrüstung.  Die Fenster setzen einen horizontalen Akzent. Dazwischen sind zum Umschlag- und Lagerplatz zwischen den beiden Hallen grosse, grau lackierte Rolltore eingeschnitten. Die oberen zwei Drittel der Halle sind mit grauem Wellblech umhüllt. Belichtet werden die Hallen durch vier (Halle Nord) beziehungsweise fünf (Halle Süd) in Längsrichtung auf dem flachen Dach verlaufende verglaste Giebelbänder. Entlang der Hallenseiten sind die Oberlichter entsprechend als «halbe Giebel», als gläsernes Pultdach, ausgeführt. An den Kopfseiten der Hallen ist die Giebelfigur des Dreiecks durch eine vorgesetzte Verglasung zu einem Sechseck mit zwei schmalen Seiten ergänzt: Die Silhouette entspricht dem Logo der Netstal Maschinen AG.

    Bibliografia

    • Schweizer Heimatschutz: Die schönsten Bauten 1960–75: Nestal Maschinen AG, in: http://schoenstebauten.heimatschutz.ch/de/netstal-maschinen-ag (20.04.2020)
    • TBF-Marti AG (Hg.). Projekte: NMAG – Halle Nord Näfels. Schwanden 2019 (Projektdokumentation)
    • Glarner Architekturforum (Hg.). Verborgen, vertraut. Architektur im Kanton Glarus von 1900 bis heute. Zürich 2011, S. 119–121
    • Rucki, Isabelle; Huber, Dorothee (Hg.). Architektenlexikon der Schweiz. Basel 1998, S. 91–92
    • Bund Schweizer Architekten (Hg.). MGN-Fabrik in Näfels GL, in: Werk 7/1965, S. 236–237
    Stato
    2019
    In elaborazione
    Alain Zettel

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