Buchhaus Balmer
Adresse
6300 Zug
ZG
Das Buchhaus Balmer von Diener & Diener Architekten sticht mit seiner dunklen Metallfassade am Zuger Bundesplatz hervor. Die Rasterkonstruktion und die grossflächigen, die Umgebung reflektierenden Verglasungen bringen Leichtigkeit. Der Versatz der Fassadenebenen schafft eine räumliche Exklusivität, die im Stadtzentrum ihresgleichen sucht. Diese wird jedoch nicht abgeschottet, sondern mit einem (halb)öffentlichen Grünbereich kombiniert.
Chronologie
Der Baukomplex wurde in den Jahren 2005 bis 2008 nach Entwürfen des Basler Büros Diener & Diener Architekten errichtet. Die Überbauung verdichtet ein innerstädtisches Grundstück und verbindet drei Wohngebäude des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit drei verschiedenen, deutlich grösseren Wohn- und Geschäftshäusern. Eines davon ist das Buchhaus Balmer.
Lage
Der Baukomplex befindet sich in der Zuger Neustadt an historisch und städtebaulich wichtigen Stelle zwischen dem Bahnhof und dem Seeufer. Das Buchhaus Balmer ist an der Ecke Rigistrasse/Bundesplatz situiert. Erschlossen wird es von den Strassen her. Die Tiefgaragenzufahrt befindet sich im Osten zur Rigistrasse hin. Die Nordfassade bildet zusammen mit der Längsseite des angrenzenden Neubaus die kräftige Front zum nördlich gelegenen Bundesplatz. Im Süden in Richtung Rigiplatz und See korrespondiert der Bau mit einem historistischen Wohnhaus. Alle sechs Solitärbauten auf dem Grundstück fassen in lockerer Platzierung einen begrünten Innenhof, der von Vogt Landschaftsarchitekten konzipiert wurde.
Beschreibung
Das Buchhaus Balmer ist ein fünfgeschossiges, kubisches Gebäude über längsrechteckiger Grundfläche. Die anthrazitfarbene Fassadenkonstruktion aus Metall besitzt auf der Schmalseite zwei und an den Längsseiten fünf Achsen, welche die Fassaden in gleichmässige und sich wiederholende Abschnitte teilen. Das dunkle Fassadenbild steht im Kontrast zu den umliegenden Gebäuden in hellen Farben. Das hohe Sockelgeschoss ist abgesetzt, darüber sind jeweils zwei Obergeschosse zusammengefasst. Die Fassung des Flachdachs ragt leicht vor. Die den Baukörper gliedernden, vertikalen und horizontalen Metallbänder überlagern sich abwechselnd. Sämtliche Zwischenräume sind mit raumhohen Fenstern gefüllt. Quadratische und schmale Fensterflächen wechseln sich ab. Die Fensterebene springt in den Obergeschossen partiell zurück und schafft Loggien, teilweise sind diese zwei Geschosse hoch. Die grosszügigen Freibereiche konzentrieren sich auf den Innenhof. Abgewandt vom belebten Bundesplatz und hin zum See wurden so ruhige Aussenbereiche geschaffen. Die Eingangstüren aus hellem Holz setzen einen spannenden Materialkontrast.
Literatur
- Bauforum Zug (Hg.). Zuger Bautenführer. Ausgewählte Objekte 1902–2012. Luzern 2013, S. 98–101
- Zug – Ansichten und Aussichten einer Stadtlandschaft, in: Hochparterre 1–2/2008, S. 15