Bebauung Grafenau
Adresse
6300 Zug
ZG
Heinz Bosshard und Werner Sutter ist es gelungen, das grosse Volumen zu proportionieren und städtebaulich gut zu platzieren. Der aus der geschwungenen Fassade entstandene, spannungsvolle Aussenraum entlang des Grafenauwegs und die lebendigen Innenhöfe ziehen auch nach Büroschluss urbanes Leben in das Büroquartier. Der postmoderne Baukomplex ist an der «weissen Moderne» orientiert.
Chronologie
Die Bebauung Grafenau geht auf einen Wettbewerbserfolg der Architekten Heinz Bosshard und Werner Sutter zurück und umfasst Büro- und Wohnbauten. Der Bürokomplex wurde in den Jahren 1989 bis 1999 erstellt. In einer zweiten Bauetappe wurde ein Wohnblock ergänzt.
Lage
Das Bürogebäude liegt in unmittelbarer Nähe des Zuger Bahnhofs und bildet den Auftakt des prosperierenden Entwicklungsgebiets westlich davon. Das Areal wird von vier Strassen gefasst: Im Norden von der Gubelstrasse, im Osten von der Dammstrasse, im Süden vom Grafenauweg und im Westen von der Aabachstrasse. Der Wohnblock liegt südlich des Grafenauwegs und schliesst das Geviert ab.
Beschreibung
Der flach gedeckte, fünfgeschossige Bürokomplex besitzt eine kammartige Struktur: einen Riegel entlang der Gubelstrasse sowie sechs Quertrakte. Die Quertrakte sind im Süden mit einer geschwungenen Fassade zusammengefasst, die einer 150-jährigen Eiche ausweicht und zugleich die unterschiedlichen Ausrichtungen des angrenzenden Fabrikareals und der Vorstadt aufnimmt. Die durchlaufende Fassade wertet die dahinterliegenden Zwischenräume zu Innenhöfen auf. Drei Innenhöfe sind mit weit gespannten Glas-Satteldächern geschlossen, zwei sind oben offen belassen. Die Fassaden sind mehrheitlich mit weissen Metallpaneelen verkleidet, ebenso die Brücken, welche die Quertrakte im Süden der Innenhöfe im obersten Geschoss miteinander verbinden. Dieser massiv anmutende Abschluss der Stahl-Glas-Konstruktion trägt massgeblich zum Innenhof-Charakter bei. Sämtliche Fensterteilungen an den Aussenfassaden sind auf das liegende Rechteckformat der Metallpaneele abgestimmt. Die Öffnungen an den Aussenfassaden sind teils als Lochfenster, teils als geschossübergreifende Fensterflächen ausgebildet. Die Innenhoffassaden zieren Bandfenster, welche durch vertikale Fensterteilungen verfeinert sind. Das Farbkonzept und die Materialisierung des Aussenbaus ziehen sich in den Innenhöfen fort, die mit Einbauten und Bepflanzungen sehr abwechslungsreich gestaltet sind. Der Haupteingang befindet sich neben der Eiche und ist mit einer Passerelle markiert. Weitere Eingänge finden sich in den Lichthöfen und entlang der Gubelstrasse.
Literatur
- Bauforum Zug (Hg.). Zuger Bautenführer. Ausgewählte Objekte 1902–2012. Luzern 2013, S. 78–79
- Röllin, Peter. Mehr Zug nach Westen, in: Zuger Neujahrsblatt 1992, S. 62–70