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    Bahnhof Olten Hammer

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    Bahnhof Olten Hammer

    Detail (Unterführung)

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    Der Bahnhof Hammer in Olten ist ein hervorragendes Beispiel des moderaten Neuen Bauens. Es besticht durch gestaffelt ausgebildete Volumina, die zu einem stringenten Ganzen komponiert sind. Alfred Ramseyer, der 1918 in das Hochbaubüro der SBB eintrat, realisierte Stations- und Betriebsgebäude in der ganzen Schweiz, so auch 1931 in Muttenz: Der streng symmetrische Rangierbahnhof – eines seiner Hauptwerke – besitzt einen Uhrturm und damit ein gestalterisches Mittel, das der Architekt gekonnt auch in Olten oder dann beim 1944 fertiggestellten SBB-Stationsgebäude in Flüelen einsetzte. Immer überzeugen seine Werke durch eine klare volumetrische Gliederung sowie gute Proportionen der Fassaden.

    Chronologie

    Mit der Zunahme des Pendlerverkehrs musste das alte Stationsgebäude einem Ersatzneubau weichen: 1935 entstand der Bahnhof Hammer nach dem Entwurf von Alfred Ramseyer, der als Sektionschef Hochbau in der Bauabteilung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) tätig war. 1952 wurden die Gäubahn auf eine Doppelspur erweitert und damit die Perronanlagen an die Gleisgeometrie angepasst. 1990 folgte der Bau einer Unterführung zu den Perrons auf der Südseite der Station. Die ehemalige Schalterhalle dient heute als Verkaufslokal einer Metzgerei.

    Lage

    Der Bahnhof liegt südwestlich der Oltner Innenstadt am Ende der Hammerallee. Diese mündet beim Bahnhof senkrecht in die von Nordwest nach Südost verlaufenden Stationsstrasse. Mittig auf dem Bahnhofvorplatz steht ein runder Brunnen. Südlich des Gebäudes befinden sich zwei bediente Gleise, der Schienenverkehr wird mithilfe eines autarken Perrons organisiert. Gewerbe- und Wohnbauten prägen die Nachbarschaft. Der Hauptbahnhof Olten liegt im Nordosten auf der anderen Seite der Aare.

    Beschreibung

    Der langgezogene Massivbau setzt sich aus ein- bis zweigeschossigen Volumen sowie einem viergeschossigen Uhrturm zusammen, der den gestaffelten Baukörper überragt. Die zur Strasse gerichtete Nordfassade gliedert sich in einen eingeschossigen Trakt mit vier Fenstern, der leicht zurückversetzt ostseitig des Uhrturms liegt. Letzterer kennzeichnet sich durch ein grosses Zifferblatt und vier übereinander angeordnete Fenster. Sie sind – wie alle Fenster der Nordseite – mit grauen Steinlaibungen eingefasst. Im Westen schliesst ein ebenfalls eingeschossiger Riegel an: Direkt neben dem Uhrturm liegt der Eingang zur ehemaligen Schalterhalle, dem sechs grossformatige, raumhohe Öffnungen mit separater Erschliessung folgen. Die Sockelzone ist mit roten Klinkerplatten verkleidet, die die weiss gestrichenen Wände kontrastieren. Ein von Stahlbügeln getragenes, später angebrachtes Flachdach überdeckt die gesamte Seite. Das zurückversetzte Obergeschoss dockt am Uhrturm an, die vier dreiteiligen Fenster orientieren sich am Achsraster des Erdgeschosses. Die gleisseitige Südfront, deren Sockel wiederum mit Klinkerplatten verkleidet ist, gliedert sich in einen zweigeschossigen Mittelteil, der von eingeschossigen Seitenflügeln flankiert wird. Die Fassaden sind von unterschiedlichen Fenster- und Türenformaten durchbrochen und nur die Fenster im Obergeschoss sind analog zur Nordseite mit grauen Steinlaibungen eingefasst. Die beiden Schmalseiten sind als eingeschossige Baukörper ausgebildet; insbesondere die Westfassade zeigt die Staffelung der ineinander verschachtelten Volumina. Bei allen Eindeckungen handelt es sich um sehr flach geneigte Walmdächer. Davon unterscheidet sich nur der oktogonale, vom Stationsgebäude abgesetzte Unterführungsbau, der zum Bahnsteig der Gleise 2 und 3 führt. Der Kernbau ist nur von Norden aus zugänglich. Der direkte Durchgang zu den Gleisen ist heute für die Öffentlichkeit geschlossen.

    Literatur

    • Gerber, Lukas. Kulturerbejahr 2018: «Alfred Ramseyer», in: https://www.sbbhistoric.ch/blog/2018/07/30/kulturerbejahr-2018:-alfred-ramseyer/, 30.7.20
    • OK «125 Jahre Gäubahn», Luterbach (Hg.). Jubiläumsschrift 125 Jahre Gäubahn, 1876–2001. Luterbach 2001, S. 9–10
    • Rucki, Isabelle; Huber, Dorothee (Hg.). Architektenlexikon der Schweiz. Basel 1998, S. 433
    • Zeller, Christa. Schweizer Architekturführer 1920–1990. Nordwestschweiz, Jura, Mittelland (Bd. 2). Zürich 1994, S. 132
    Stand
    2020
    Bearbeitung
    Michael Flückiger

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