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    Wohnsiedlung Geissmatt

    Ansicht Ost (Hof)

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    Wohnsiedlung Geissmatt

    Ansicht Nordost

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    Wohnsiedlung Geissmatt

    Ansicht Süd (Hof)

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    Wohnsiedlung Geissmatt

    Ansicht Südost (Hof)

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    Wohnsiedlung Geissmatt

    Innenraum (Treppe)

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    Carl Mossdorf setzte mit der Wohnsiedlung Geissmatt einige der Programmpunkte des Neuen Bauens vorbildlich um: das Streben nach Funktionalität, die rationelle Ausnützung von Baugrund und Innenräumen sowie eine effiziente Baukonstruktion. Städtebaulich und typologisch wurde damit Neuland betreten: Die Zeilenbauten gelten als die ersten Laubenganghäuser im Kanton Luzern. Die Realisierung eines Sattel- anstelle eines Flachdachs unterstützte die Akzeptanz der Wohnsiedlung Geissmatt zur Bauzeit. Die sorgfältig ausgeführte Sanierung kann als geglückt bezeichnet werden. Die vier Zeilenbauten bieten nun wieder ein Maximum an Wohnqualität.

    Chronologie

    Der Bau der Wohnsiedlung Geissmatt war eine Aktion zur Selbsthilfe engagierter Bauleute in den frühen 1930er-Jahren. Die Wirtschaftslage war schlecht und man war bestrebt, mit einfachen und günstigen Mitteln den Anforderungen der Zeit entsprechende, preiswerte Kleinwohnungen zu erstellen. Nach der Gründung einer Baugenossenschaft in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Architekten Carl Mossdorf entstanden in den Jahren 1935/36 vier viergeschossige Laubenganghäuser. Anfang der 1990er-Jahre erwarb die Soziale Baugenossenschaft Luzern (SBL) die vier Zeilenbauten. Die Wohnungen liessen sich jedoch schlecht vermieten, da sie dem heutigen Standard nicht mehr gerecht wurden. Erst die Sanierung und der Bau einer Einstellhalle durch das Luzerner Architekturbüro Lüscher Bucher Theiler GmbH verhalfen der Siedlung zu neuem Leben.

    Lage

    Die Wohnsiedlung befindet sich zwischen der Spitalstrasse und der Geissmattstrasse, im Wohnquartier mit dem Kantonsspital nördlich der Altstadt von Luzern. Im Norden grenzt das Spitalareal an die Parzelle an. Alle vier Zeilenbauten stehen quer zur Spitalstrasse und haben eine klare Ost-West-Ausrichtung, was die bestmöglichen Lichtverhältnisse für die Wohnungen schafft. Von der höher gelegenen Geissmattstrasse erreicht man die Gebäude mittels Brücken und über Freitreppen, von der Spitalstrasse aus führt der Zugang ebenerdig ins Sockelgeschoss.

    Beschreibung

    Die drei Häuser an der Spitalstrasse sind vom Aufbau und von der Grösse her identisch, sie messen rund 56 x 12 Meter. Erschlossen werden sie jeweils über die Stirnseiten. Da das vierte Gebäude am Spitalweg kürzer ist, besitzt es nur einen mittigen Erschliessungskern. Alle Gebäude haben helle, zartgelbe Fassaden und sind mit einem flachen Satteldach gedeckt. Sie beinhalten jeweils drei Wohngeschosse und je ein Sockelgeschoss mit gemeinschaftlich nutzbaren Nebenräumen. Die Giebelfassaden im Norden und Süden sind durch die mit Klinkermauerwerk umrahmten Hauseingänge, Vordächer und markante Bullaugenfenster gekennzeichnet. Die Laubengänge mit den Wohnungseingängen verlaufen entlang der Ostseite und sind mit filigranen Drahtgittergeländern gesichert. In die Fassaden aus Klinkermauerwerk wurden abwechselnd zwei differierende Tür-Fenster-Elemente eingesetzt. Die Westfassaden sind von durchgehenden, massiven Balkonbändern geprägt, wobei jede zweite Balkonfensterfront zurückversetzt ist, um einen tieferen Aussenraum zu generieren. Die Längsfassaden besitzen ihrer Funktion entsprechend einen äusserst unterschiedlichen Charakter – Verbindung schafft die Farbigkeit, so findet sich etwa das Blau des Geländers in den Storen wieder.

    Aus der Sanierungsphase datieren längliche, zurückhaltende Zwischenbauten in verglaster Holzrahmenbauweise, welche die vier Häuser an den nördlichen Enden miteinander verbinden und die begrünten Zwischenbereiche von der Spitalstrasse abschirmen. Diese Zwischenbauten stellen zusätzlichen Raum für Wohnungen und Terrassen als Gemeinschaftsfläche zur Verfügung. Die Einstellhalle zwischen respektive unter den Gebäuden ist von der Spitalstrasse durch Teilverglasungen sicht- und räumlich erlebbar und ein wesentlicher Bestandteil des neuen Erscheinungsbildes der Siedlung. Eine vorgesetzte Reihe aus Pappeln, welche bereits im ursprünglichen Projekt von Carl Mossdorf geplant war, rundet das Ensemble ab. Aus den ursprünglichen 93 kleinen 2 ½- bis 3 ½-Zimmer-Wohnungen wurden durch Zusammenlegungen 42 attraktive und durchmischte Wohnungstypen geschaffen: Das Raumprogramm umfasst nun 3 ½- bis 6 ½-Zimmer-Wohnungen. Einzig die Treppenhäuser blieben in ihrer ursprünglichen Gestalt bestehen.

    Literatur

    Luzern und mehr: Der Plan von Luzern und seinen umliegenden Gemeinden, in: Beilage zu Hochparterre 3/2011, S. 22–23. – Gmür, Otti. Architekturführer Luzern. Spaziergänge durch Raum und Zeit. Luzern 2003, S. 142. – Berther, Bettina. Neues Bauen mit Holz. Bauten Sanierung/Neubau, in: Wohnen 7–8/2003, S. 18–20. – Bucher, Franz. Architektonische Rahmenbedingungen, in: Umbau und Sanierung der Siedlung Geissmatt, Bericht des Architekten zum Baueingabeprojekt. Luzern 2001. – Rucki, Isabelle; Huber, Dorothee (Hg.). Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert. Basel 1998, S. 390. – Geissbühler, Dieter. Siedlung Geissmatt, 1935–36, in: Archithese 3/1985, S. 43–46. – Ineichen, Hannes; Zanoni, Tomaso (Hg.). Luzerner Architekten. Architektur und Städtebau im Kanton Luzern 1920–1960. Zürich/Bern 1985, S. 68–69. – Niederberger, Claus. Neue Architektur im Kanton Luzern seit 1930, in: Unsere Kunstdenkmäler. Mitteilungsblatt für die Mitglieder der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte 2/1978, S. 258. – Meyer, André. Siedlungs- und Baudenkmäler im Kanton Luzern. Ein kulturgeschichtlicher Wegweiser. Luzern 1977, S. 191. – Streubel, Bruno. Baugenossenschaft Geissmatt Luzern, in: Neues Bauen 11/1937, S. 16–19. – Denkmalpflege und Archäologie (Hg.). Kantonales Bauinventar Luzern.

    Stand
    2017
    Bearbeitung
    Karin Burkhardt

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