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    Wohnhochhaus Schönbühl

    Ansicht Südost

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    Wohnhochhaus Schönbühl

    Ansicht Südwest

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    Wohnhochhaus Schönbühl

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    Wohnhochhaus Schönbühl

    Fassade (Ausschnitt)

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    Wohnhochhaus Schönbühl

    Fassade (Detail)

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    Das Wohnhochhaus Schönbühl ist bekannt, weil es der einzige Bau ist, den Alvar Aalto in der Schweiz realisiert hat. Der Luzerner Bau ist einer aus einer Reihe dieses Haustyps im Œuvre des berühmten finnischen Architekten: Vorgänger waren gefächerte Punkthäuser, beispielsweise die Topiala-Häuser bei Helsinki (FI). Diese Wohnungstypologie war ein wichtiger Beitrag Aaltos für die Architektur der 1950er-Jahre. Das Wohnhochhaus in Luzern ist der Identifikationspunkt des Quartiers – dies nur schon allein deshalb, weil es aus der Stadtsilhouette hinausragt und sich in seiner Höhe und Gestalt deutlich vom Kontext abhebt.

    Chronologie

    Das Projekt «Wohnhochhaus Schönbühl» wurde erstmals Mitte der 1950er-Jahre debattiert. Im Vordergrund stand dabei die Verdichtung beziehungsweise der Landschaftsschutz. Der Quartierverein Unterlachen-Tribschen stellte sich im Januar 1957 hinter den Bebauungsplan, es folgte ein Architekturwettbewerb. Die beiden bestplatzierten Architekten, Max-Milian Wandeler und Eduard Renggli, wurden mit der Weiterarbeit beauftragt. Die definitive Ausarbeitung des Hochhausprojekts erfolgte schlussendlich jedoch durch den finnischen Architekten Alvar Aalto. Die Ausführungsplanung übernahm der Zürcher Architekt Karl Fleig, die Bauleitung wurde Max-Milian Wandeler übertragen. Die erste umfassende Gesamtsanierung ist für die Jahre 2018 bis 2020 geplant.

    Lage

    Das Wohnhochhaus Schönbühl befindet sich wenige Fahrminuten südöstlich des Luzerner Stadtzentrums und wird nur durch eine Häuserreihe am Schönbühlstrand vom Ufer des Vierwaldstättersees getrennt. Das Wohnhochhaus ist von weitem ersichtlich, da es das einzige Gebäude in dieser Höhe in der näheren Umgebung ist. Hieraus ergibt sich ein spannungsvoller Kontrast zwischen der punktuellen Verdichtung und den benachbarten, locker gesetzten Wohnbauten. Die Rückseite des Hochhauses bildet den südöstlichen Abschluss des Einkaufzentrums Schönbühl, das unter anderem auch ein Parkhaus beinhaltet. Die Schauseite des Wohnhochhauses ist zu einer grosszügigen Grünfläche und zum Panorama der Voralpen hin orientiert. Die erschliessende Langensandstrasse führt im Südwesten vorbei.

    Beschreibung

    Das Wohnhochhaus Schönbühl umfasst 16 Geschosse und ist fächerförmig konzipiert. Durch die polygonal in neun Segmente geteilte Schaufassade werden die Wohnungen optimal belichtet. Das Bauvolumen der Rückseite, das die Erschliessung und die Nebenräume umfasst, ist dreigeteilt und somit ebenfalls schlank proportioniert. Die Fassaden sind stark linear geprägt: Die Fenster- und Loggienbrüstungen unterstreichen die Horizontale, die Anordnung im Raster beziehungsweise die Laubengänge, die von Wandschotten gefasst werden, akzentuieren den Bau hingegen in der Vertikalen. Auf der fensterlosen Nordfassade übernehmen die feinen Fugen der vorfabrizierten Betonelemente die Strukturierung. Die Fenster besitzen Aluminiumrahmen, die Rollladenkästen bestehen aus Eternitplatten. Je nach Sonneneinstrahlung schimmern die verschiedenen Bauteile in unterschiedlichen Grautönen. Je nach Standort wird das Wohnhochhaus in seiner Volumetrie sehr unterschiedlich wahrgenommen.

    Im Erdgeschoss des Wohnhochhauses befindet sich ein Restaurant und der gedeckte Zugang zum benachbarten Einkaufszentrum Schönbühl. Die Geschosse umfassen jeweils sechs Wohnungen mit Loggien sowie kleinere Studiowohnungen. Das Attikageschoss bietet einer grosszügigen 8-Zimmer-Wohnung mit teilweise gedeckter Terrasse Raum. Insgesamt umfasst das Hochhaus 84 Klein- und Grosswohnungen. Alle Wohngeschosse weisen die gleiche Gliederung auf: Vertikalerschliessung, Horizontalverteilung, Versorgungsbereich, Schlaf- und Wohnbereich. Dank der fächerförmigen Anordnung der Wohnungen konnte die Horizontalverteilung minimiert und der Platz optimal genutzt werden.

    Literatur

    Stierli, Martino. Heimatschutz und Hochhäuser: kein Widerspruch, in: Heimatschutz 2/2008, S. 8–9. – Gmür, Otti. Architekturführer Luzern. Spaziergänge durch Raum und Zeit. Luzern 2003, S. 210. – Jokinen, Teppo; Maurer, Bruno (Hg.). «Der Magus des Nordens» – Alvar Aalto und die Schweiz. Zürich 1998, S. 135–155. – Girsberger, Hans; Adler, Florian (Hg.), Architekturführer Schweiz, Zürich 1978, S. 125. – Niederberger, Claus. Neue Architektur im Kanton Luzern seit 1930, in: Unsere Kunstdenkmäler. Mitteilungsblatt für die Mitglieder der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte 2/1978, S. 259. – Meyer, André. Siedlungs- und Baudenkmäler im Kanton Luzern. Ein kulturgeschichtlicher Wegweiser. Luzern 1977, S. 193. Alvar Aalto, Bd. II 1963–1970, Zürich 1971, S. 234–241. – Aalto baut in der Schweiz, in: Bauen + Wohnen 22/1968, S. 378–381. – Sachs, Lisbeth. Die Überbauung Schönbühl bei Luzern, in: Werk 10/1968, S. 659–664. – Denkmalpflege und Archäologie (Hg.). Kantonales Bauinventar Luzern.

    Themen

    Stand
    2017
    Bearbeitung
    Olivia Steiner

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