
Wohn- und Geschäftshaus
Adresse
6460 Altdorf
UR
Die Zweiteilung des Bauvolumens, die unterschiedlichen Materialien und Dachdeckungen sowie die abwechslungsreiche Fassadengestaltung binden das Wohn- und Geschäftshaus Marktgasse gut in den kleinteilig bebauten, historischen Ortskern von Altdorf ein. Die differenzierte Gewichtung und Proportion von Wandflächen und Öffnungen erleichtern die Lesbarkeit der tektonischen Struktur.
Chronologie
Das Wohn- und Geschäftshaus Marktgasse in Altdorf wurde in den Jahren 1998 und 1999 vom ortsansässigen Architekturbüro Germann Achermann erbaut.
Lage
Das Wohn- und Geschäftshaus befindet sich im Zentrum von Altdorf neben der historistischen Turnhalle Winkel (heute ein Mehrzweckgebäude) am Fuss des Bannwalds. Als Haupterschliessung fungiert die Marktgasse, die den Winkel- und den Rathausplatz verbindet. Das geknickte Gebäude ist zweigeteilt: Ein Trakt ist an der Marktgasse situiert, der andere fasst den Winkelplatz im Südwesten. Auf der Rückseite bildet sich somit ein geschützter Hof. Im Osten ist das Gebäude über einen Fussweg erschlossen. Einen wichtigen ortsbildenden Akzent setzt der vor dem Gebäude platzierte Winkelbrunnen, ebenfalls ein Entwurf des Büros Germann Achermann.
Beschreibung
Das Haus teilt sich in Wohn- und Gewerbeflächen. Die unterschiedliche Nutzung der beiden fünfgeschossigen Gebäudehälften zeichnet sich bereits in der Fassadengestaltung ab. Der Gewerbetrakt an der Marktgasse ist ein weisser Putzbau mit einem nach hinten versetzten Pultdach. Die Traufhöhe folgt damit dem Volumen des niedrigeren Nachbargebäudes. Die Gewerbeflächen öffnen sich zur Marktgasse. Die Obergeschosse sind mit einem stringenten, liegenden Fensterraster gegliedert. Das Dachgeschoss des Wohntrakts am Winkelplatz springt hingegen zurück; der flach gedeckte Baukörper bildet eine Dachterrasse aus. Die nach Nordosten ausgerichtete Schauseite ist mit vertikalen Fensterformaten gegliedert und mit matt gewalzten Aluminiumplatten verkleidet. Pro Geschoss setzt jeweils ein umlaufendes Gesims einen feinen, horizontalen Akzent. Der Aluminiummantel nimmt wie eine Projektionsfläche Lichtstimmungen auf und spiegelt diese wider. In den Wohntrakt ist ein Baukörper eingestellt, der nach Süden in den Hof ragt und Balkone beherbergt. Als Scharnier zum Gewerbetrakt fungiert im Hof ein verglaster Treppenturm. Die Gestaltung der Rückseite des Gewerbetrakts folgt der Strassenfront, einzig das Dachgeschoss variiert: Hier liegt eine Attikawohnung mit durchgehender Terrasse.
Der als Zweispänner organisierte Wohntrakt umfasst Drei- und Vierzimmerwohnungen. Die Wohn- und Schlafräume sind jeweils zum Hof orientiert und besitzen eine hohe Transparenz. Die weitaus geschlosseneren Arbeits- und Nebenräume finden an der Nordseite des Gebäudes Platz und richten sich zum öffentlichen Winkelplatz.