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    Wohn- und Geschäftshaus

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    Das ortsbildprägende Wohn- und Geschäftshaus an der Baslerstrasse in Olten ist formal vom deutschen Wohnungsbau der 1920er-Jahre inspiriert, der zwischen Expressionismus und Neuem Bauen oszillierte. Farblich setzt der grossstädtisch wirkende Eckbau mit seinen Pastelltönen in Rosa und Blau eigenwillige Akzente. Reagiert die zweigeschossige Ladenzone mit ihrer abgerundeten Fassade auf die Strasse und den Verkehrsfluss, so bilden die Zickzackformen der Obergeschosse einen ausdrucksstarken Kontrapunkt. Gestalterisch fällt das Gebäude trotzdem nicht auseinander, denn die einzelnen Geschosse sind durch Gesimse einheitlich strukturiert.

    Chronologie

    Constantin von Arx, der sein Baubüro in Olten 1915 in ein Baugeschäft umwandelte, prägte die solothurnische Stadt und ihre nähere Umgebung mit verschiedenen Projekten entscheidend mit. 1930 realisierte die Firma das Wohn- und Geschäftshaus an der Baslerstrasse, das aus Ladenzonen und mehreren grossen Wohnungen besteht. Das Gebäude wurde mehrfach saniert, der bauzeitliche Charakter und die ursprüngliche Struktur sind immer noch erhalten.

    Lage

    Das Wohn- und Geschäftshaus ist ein Eckbau und befindet sich an der stark frequentierten Kreuzung der Basler- und Ringstrasse. Westseitig schliesst es an eine Bebauung an, die aus ungefähr derselben Zeit stammt, nordseitig an den 1996 realisierten Cityhof. Im Zentrum von Olten situiert, ist der Bahnhof nur einige Gehminuten entfernt und im Osten über eine Brücke erreichbar. Die Altstadt liegt unmittelbar im Südosten.

    Beschreibung

    Das siebengeschossige Haus mit zurückversetztem Walmdach gliedert sich in eine zweigeschossige Ladenzone, die in ihrer gerundeten Form dem Strassenverlauf folgt, und in einen fünfgeschossigen, kubisch anmutenden Oberbau, der gestaffelt ausgebildet ist und in einer zurückversetzten Attika gipfelt. Die Geschosse sind durch Gesimse strukturiert. Der Geschäftsbereich mit weiss gestrichenem Erdgeschoss und hellrosa verputztem Obergeschoss ist durch eine kräftige, in Pastellblau gefasste Horizontale unterteilt. Ein mittig auskragendes, ebenso imposantes und in derselben Farbe gehaltenes Vordach schliesst die Ladenzone ab. An der Südfassade befindet sich ein eingezogener Eingangsbereich, der in seinem Grundriss mehrfach geknickt ist und dessen Eichentür von gerasterten Steinelementen flankiert wird. Von hier aus sind die Wohnungen in den Obergeschossen über ein Treppenhaus erschlossen. Das Geschäft im Erdgeschoss verfügt über einen separaten Eingang an der Südostkurve. Der Oberbau setzt sich aus drei rechtwinkligen Volumina zusammen: Der mittlere, zurückspringende und ebenfalls in Pastellblau verputzte Gebäudeteil weist in jedem Geschoss ein übereck angeordnetes Sprossenfenster auf, das beidseitig von fünf liegenden Steinbalken akzentuiert ist – es sind Ornamente, die an Klappläden erinnern. Die seitlichen Baukörper des orthogonalen oberen Fassadenbereichs zeichnen sich ebenfalls durch sprossierte Eckfenster und entsprechende Dekorelemente aus. Diese in Hellrosa gestrichenen Fassadenabschnitte weisen auf ihrer Längsseite zudem ein vierfeldriges, schmuckloses Sprossenfenster auf. Im Attikageschoss sind hingegen vier hochrechteckige Fenster vorhanden.

    Literatur

    • Zeller, Christa. Schweizer Architekturführer 1920–1990. Nordwestschweiz, Jura, Mittelland (Bd. 2). Zürich 1994, S. 140
    • Affolter, Claudio. Neues Bauen 1920–1940. Kanton Solothurn, eine Dokumentation zur Architektur der 20er und 30er Jahre. Olten 1991, S. 63
    • Merz, Adolf. Constantin von Arx AG. 50 Jahre, in: Oltner Neujahrsblätter 24/1966, S. 95–100
    • Constantin von Arx AG. Hochbau, Tiefbau, Holzbau, in: Oltner Neujahrsblätter 8/1950, S. 39–52
    Stand
    2020
    Bearbeitung
    Kimberly Ouattara

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