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    Wohn- und Geschäftshaus

    Ansicht Südwest

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    Wohn- und Geschäftshaus

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    Wohn- und Geschäftshaus

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    Wohn- und Geschäftshaus

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    Wohn- und Geschäftshaus

    Innenraum (Treppe)

    Wohn- und Geschäftshaus

    Innenraum (Treppe)

    Wohn- und Geschäftshaus

    Innenraum (Treppe)

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    Die Bebauung am Bahnhofplatz in Biel ist als städtebauliches Ensemble ein wichtiges Exempel für das die Stadt prägende Neue Bauen. In diese sensible Umgebung einen Neubau einzubetten erfordert ein grosses Einfühlungsvermögen. Marco Graber und Thomas Pulver gelang es, auf die komplexen architektonischen, städtebaulichen und situativen Anforderungen mit dem Wohn- und Geschäftshaus Eilgut eine souveräne und ausgeklügelte Antwort zu finden.

    Chronologie

    Der Bahnhof Biel wurde in den Jahren 1914 bis 1923 vom Guisanplatz an den heutigen Bahnhofplatz verlegt: Auf einer Fläche von rund 90’000 Quadratmetern sollte ein neues Bahnhofsquartier entstehen. Im Jahr 1930 wurden die ersten Gebäude basierend auf einem von den Architekten Maurice Braillard und Alphonse Laverrière gewonnenen Wettbewerb realisiert. Der Vorgängerbau am Bahnhofplatz 6, die SBB-Kantine, stammte vom Neuenburger Architekt Marcel Roulet. Das Projekt von Marco Graber und Thomas Pulver gewann im Sommer 2000 den von der Stadt Biel lancierten Wettbewerb, der dem neu errichteten Bahnhofsparking von Silvia Kistler und Rudolf Vogt einen Kopfbau zugesellen sollte. Die nahende Landesausstellung Expo.02 bewegte die Beteiligten dazu, den Abbruch sowie den Bau des Wohn- und Geschäftshauses Eilgut rasch in Angriff zu nehmen: Schon 2002 konnte der Neubau bezogen werden.

    Lage

    Das Eilgutgebäude liegt unmittelbar am Bahnhof Biel und schliesst die L-förmige Blockrandbebauung aus den 1930er-Jahren mit seiner Südwestfassade gegen die Bahngeleise ab. Im Nordwesten, ein Geschoss tiefer, ist der Bahnhofplatz mit einer Begegnungszone und den Bushaltestellen situiert. Das Gebäude ist über die besagte Fassadenseite erschlossen. Im Südosten befindet sich zwischen den Bahngeleisen und der Häuserzeile entlang der Johann-Verresius-Strasse ein Aussenparking. Eine Aussentreppe durch den Baukörper verbindet den Bahnhofplatz mit den Aussenparkplätzen.

    Beschreibung

    Über einer Grundfläche von etwa 14 mal 18 Meter nimmt das sechsgeschossige Eilgutgebäude vom Nachbargebäude sowohl die Brüstungshöhe des Attikageschosses als auch die Traufhöhe auf, wobei durch den Abstand zwischen den obersten Geschossen eine Wirkung als Kopfbau resultiert. Zudem kragen die drei obersten Geschosse zu den Bahngleisen hin aus und präsentieren sich dort transparent mit Vollverglasung. Ein Annex schafft Bezug zu den Aussenparkplätzen, eine Terrasse vermittelt zwischen dem schmaleren Bestand und dem breiteren Neubau. Die Längsseiten sind als Lochfassaden ausgebildet und nehmen damit das Gestaltprinzip des Nachbargebäudes auf. Der Sichtbetonbaukörper passt sich damit unspektakulär und harmonisch in die Zeile ein. Eine einläufige Treppe unterhalb der südwestlichen Glasfassade verknüpft den Bahnhofplatz mit den Bahngeleisen.

    Die obersten zwei Geschosse dienen als Wohnraum. Der Rest des Gebäudes wird gewerblich genutzt. Durch die tragenden Aussenwände wird eine flexible Raumaufteilung ohne Stützen ermöglicht. Die Geschosse sind durch ein sorgfältig gestaltetes, von einem Oberlicht hell erleuchteten Treppenhaus verbunden. Der dunkelrote Steingut-Plattenbelag bietet einen Gegensatz zu den glatten weissen Wänden und kantigen weissen Geländern.

    Literatur

    • Erziehungsdirektion des Kantons Bern, Amt für Kultur. Denkmalpflege (Hg.). Bauinventar Gemeinde Biel/Bienne. Bahnhofplatz 6. Bern 2012
    • Chételat, Valérie. Neue Architektur in Biel, in: Urweider, Raphael; de Weck, Roger; Ammann, Hans (Hg.). Biel/Bienne. Neue Horizonte – bekannte Traditionen. Biel 2007, S. 33
    • Architekturführer Biel/Guide d’architecture Bienne. Zürich 2005, Nr. 8
    • Wirz, Heinz (Hg.). Werkstücke – Graber Pulver / Workpieces – Graber Pulver. Luzern 2005
    • Caviezel, Nott. Eigenständig eingepasst. Ein Geschäftshaus von Graber und Pulver Architekten in Biel, in: Werk, Bauen + Wohnen 4/2003, S. 38–43
    • Külling, Urs. Über den Gleisen, in: Hochparterre 1–2/2003, S. 55
    • Engel, Barbara. Eilgutparking: Bürohaus wird «LAN-Tower», in: Der Bund 4.4.2002
    • Schnyder, Pascale. Das Bahnhof-Parking nimmt Form an, in: Der Bund 30.8.2000
    • Schön und gar nicht teuer, in: Bieler Tagblatt 30.8.2000
    • Sauter, Heinrich. Neues und Altes im Dialog, in: Berner Heimatschutz (Hg.). Jahresbericht 2002, S. 6–8
    Stand
    2019
    Bearbeitung
    Andrea Vale

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