Wohn- und Bürohaus Renggli
Adresse
6210 Sursee
LU
Den Scheitlin Syfrig Architekten und der ausführenden Holzbaufirma Renggli AG ist ein Pionierprojekt im Holzbau und damit eine innovativ-nachhaltige Interpretation des kubischen Bauens gelungen. Das Projekt setzt im historischen, dispersen Gebiet einen starken Akzent und ermöglicht auch für die Öffentlichkeit eine Verbindung zur Natur.
Chronologie
Der Bau des Wohn- und Geschäftshauses Renggli gründet in einem Architekturwettbewerb im Jahr 1991, den die Scheitlin Syfrig Architekten aus Luzern für sich entscheiden konnten. In den folgenden Jahren wurde das Projekt aufgrund neuer Nutzungsanforderungen des Bauherrn, der Holzbaufirma Renggli AG, mehrmals überarbeitet. Im Jahr seiner Fertigstellung 2002 war das Wohn- und Geschäftshaus Renggli der grösste feuerpolizeilich zugelassene Holzbau der Schweiz.
Lage
Das Wohn- und Geschäftshaus Renggli befindet sich im Nordwesten der Surseer Altstadt und grenzt im Westen an die St. Georgstrasse. Das Areal ist ein Mischgebiet: Auf der gegenüberliegenden Seite der St. Georgstrasse steht die historistische Schulanlage St. Georg. Auf der Ostseite bildet die Suhre mit ihrem grün bewachsenen Ufer eine natürliche Abgrenzung.
Beschreibung
Das Wohn- und Geschäftshaus Renggli wird aus zwei unterschiedlich hohen, kubischen Köpern gebildet. Die Kuben umschliessen einen Innenhof und füllen die Parzelle weitestgehend. Der vordere, dreigeschossige Kubus beherbergt Büroräumlichkeiten. Im Hinblick auf die sich wandelnden Nutzungsbedürfnisse wurde für die Büroräumlichkeiten ein modulares System gewählt. So können Zwischenwände ausgetauscht werden.
Im Rahmen des Bauprojekts wurden zwei Läufe der Suhre freigelegt und renaturiert. Der rückwärtige, viergeschossige Kubus stützt sich auf der kleinen Insel zwischen den Flussläufen ab. Die Integration des Wasserlaufs in das Bauvolumen schafft aussergewöhnliche und qualitätsvolle Freibereiche. Der Innenhof wird von zwei Durchgängen erschlossen, sodass auch die Öffentlichkeit den Fluss und den Uferweg erreichen kann. Der Holzbau wird von einer dunklen, sägerohen Horizontalschalung umhüllt. Die grossen Fensterelemente sind mit breiten, technisch anmutenden Metallprofilen gefasst. Der Bürobereich ist streng gerastert, die Fenster der Wohnungen sind etwas freier platziert. Den oberen Abschluss bildet ein begrüntes Flachdach, das von den Attikawohnungen als Dachterrasse genutzt wird. Die Wohnungen im dritten Obergeschoss nutzen eine gegen den Innenhof orientierte Loggia.
Literatur
- Renggli, Max. Neue Dimensionen für den Holzbau: Das Wohn- und Geschäftshaus der Renggli AG, in: www.docplayer.org, 2002