Wasserreservoir Schönegg
Adresse
6052 Hergiswil
NW
Nur selten wird für technische Funktionsbauten nach einem besonderen architektonischen Gestaltungskonzept gesucht. Das Reservoir Schönegg zeichnet sich einerseits durch die Idee aus, den Bau mit der Landschaft zu verschmelzen, anderseits durch die Transparenz, mit der Passanten einige Schritte der Wasseraufbereitung verfolgen können.
Chronologie
Das Wasserreservoir Schönegg wurde in den Jahren 2007/08 im Auftrag der Gemeinde Hergiswil von der ortsansässigen Niederberger Architekten AG realisiert. Das Wasserreservoir sichert die Trinkwasserversorgung der Gemeinde und produziert mit zwei Turbinen Strom für etwa 45 Haushalte.
Lage
Das Reservoir befindet sich am Fuss des Pilatusmassivs an der ansteigenden Bergstrasse oberhalb von Hergiswil. Es grenzt im Süden an den Mülibach, im Südwesten an einen landwirtschaftlichen Betrieb und ist ansonsten von Wiesen und Wald umgeben.
Beschreibung
Das polygonal geformte Gebäude besteht aus rötlich gefärbtem Sichtbeton, was dem Reservoir den Charakter eines Felsbrockens vermittelt. Auch das flache Satteldach, mit einem asymmetrisch positionierten Giebel in Richtung Bergstrasse, ist monolithisch in Beton ausgebildet. Die Fassaden des Reservoirs weisen insgesamt fünf Öffnungen auf, wobei sich zwei Öffnungen in der Nord- und drei in der Westfassade befinden. In die Wände sind ausserdem rundherum themenbezogene Schriftzüge wie «Wasserkraft», «Mineralien» und «Gestein» eingetieft. Dem kleinen Gebäude ist im Westen ein kleiner Platz vorgelagert. Zwei Türen erschliessen von hier aus die zentrale Verteilstelle und die Trafostation. Eine Fensteröffnung ermöglicht Passanten einen Blick in die Technikzentrale des Reservoirs, deren Kern über eine Tür auf der Nordseite erreicht wird.
Der bescheidene äussere Eindruck täuscht: Die Technikzentrale ist über drei Ebenen in das Gelände eingetieft. Auch die Innenräume sind in Sichtbeton gehalten, allerdings wurden die Wände hier weiss und die Böden grün beschichtet. Sämtliche Geländer sind blau gestrichen. Chromstahlleitungen ziehen sich über die Wände. Auch der eigentliche Wasserspeicher ist tief ins Gelände eingegraben und übertrifft die Fläche des sichtbaren Gebäudes bei Weitem.