Überbauung Bahnhofplatz
Adresse
6440 Brunnen
SZ
Die Überbauung am Bahnhofplatz zeichnet sich durch eine gelungene Verknüpfung von Wohn- und Gewerbebereichen innerhalb eines einheitlichen Komplexes aus. Das Projekt datiert aus der Endphase der Postmoderne und besitzt eine abwechslungsreiche, spielerische Gestaltung, die vor allem den Wohnbereich prägt und aufwertet. Der zentralen Lage und lauten Verkehrssituation entsprechend, orientieren sich die Baukörper stärker zum Innenhof, was dem Ensemble einen introvertierten Charakter verleiht: Die Qualitäten der Überbauung zeigen sich am deutlichsten beim Blick ins Innere.
Chronologie
1992 begann in Brunnen ein Grossprojekt: die Überbauung des Bahnhofplatzes mit einer Wohnsiedlung und einem Gewerbegebäude. Die erste Bauphase war 1994 abgeschlossen. Konzipiert und realisiert wurde die Überbauung von der BSS Architekten AG. In den Jahren 2006 bis 2014 wurde der gewerblich genutzte Kopfbau, der sogenannte Bahnhofsmärcht, renoviert und optimiert.
Lage
Die Überbauung nimmt eine zentrale Lage in Brunnen ein und wird durch den Bahnhofplatz als Quartierstrasse, der Luzerner- und der Bahnhofstrasse erschlossen. Gegenüber befindet sich der Bahnhof Brunnen, der mit einer Unterführung direkt mit dem Bahnhofsmärcht verbunden ist. Um den rund geformten Kopfbau sind Parkfelder angeordnet, weitere Abstellmöglichkeiten bietet eine Tiefgarage, die von Südwesten erschlossen ist. Für den gewerblichen Warenumschlag stehen im Nordosten Rampen zur Verfügung. Der langgezogene Baukomplex besteht aus dem Gewerbe-Kopfbau im Südosten sowie vier Mehrfamilien-, neun Reihenhäusern und einem Doppelhaus, die nordwestlich des Kopfbaus in zwei Zeilen angeordnet sind. Zwischen den Gebäuden liegt eine autofreie, halböffentliche Verkehrsfläche mit Innenhofqualitäten, die sich im Westen aufweitet und einen Spielplatz birgt.
Beschreibung
Der markante, flach gedeckte Kopfbau besteht aus gelbem Klinkermauerwerk. Er umfasst ein weitgehend geschlossenes, überhohes Hauptgeschoss, das mehrere Verkaufsebenen beinhaltet und gegen Süden mit einer Kolonnade akzentuiert ist. Ein Glasdach überschneidet die Sichtbeton-Säulenreihe. Richtung Bahnhof sind grosse Werbeflächen angeordnet. Über den Gewerbeflächen erheben sich zwei Büro- und Wohngeschosse, die in strengem Raster mit Fenstern beziehungsweise mit Loggien gegliedert sind.
Entlang der Luzernerstrasse folgen zwei fünfgeschossige Mehrfamilienhäuser, deren Strassenfassaden verputzt und deren Hoffassaden ebenfalls gemauert sind. Ihre Attikageschosse springen weit zurück. Sie bieten Terrassen und sind mit einem zum Innenhof geneigten Halbtonnendach gedeckt. Die Fenster sind gleichmässig gesetzt, haben jedoch in jedem Geschoss eine andere Form. Materialwechsel und eine differenzierte Fassadengestaltung prägen auch die angrenzenden Reihen- und Doppelhäuser. Vor- und Rücksprünge beleben die Raumsituation des Innenhofs, der mit Vorgärten und Rasenflächen gestaltet ist.