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    Überbauung Alpenblick

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    Die Überbauung Alpenblick war in mehrerer Hinsicht ein Pionierprojekt. Sie bedeutete ein Statement gegen die Streubauweise und legte einen massgeblichen Grundstein für eine Hochhauskultur im Kanton Zug. Sowohl die Siedlungsform wie die Wohnungsgestaltung lieferten einen aussergewöhnlichen, aufsehenerregenden Beitrag zum Wohnungsbau der Nachkriegsmoderne.

    Chronologie

    Die Überbauung Alpenblick umfasst zehn Gebäude und wurde in den Jahren 1963 bis 1968 von Josef Stöckli erbaut. Sie ist die erste Hochhaussiedlung im Kanton Zug. In den Jahren 2004 bis 2007 wurden die Wohnungen in den Hochhäusern Alpenblick 7 und 9 vom Architekturbüro Labsuite GmbH in Zusammenarbeit mit dem Designer Max Reiser renoviert. Insgesamt wurde die Überbauung bislang nicht wesentlich verändert, jedoch liegen seit 2015 Pläne für eine umfassende Sanierung vor.

    Situation

    Die Überbauung Alpenblick befindet sich im Osten von Cham an der Gemeindegrenze zu Steinhausen und ist damit ist gut einen Kilometer vom Ortskern entfernt. Das Areal wird im Norden und im Osten von der Zugerstrasse eingerahmt, welche stark befahren ist. Im Osten bildet der Dorfbach die Grenze und im Süden die Eisenbahnlinie Luzern-Zürich. Die Quartierstrasse Alpenblick, die von der Zugerstrasse abzweigt, quert das ebene Areal. Dem Verkehrslärm entgegnete Josef Stöckli mit der Situierung der Gebäude: Im Norden schirmen vier neun- bis zwölfgeschossige, deutlich von der Strassenkreuzung abgesetzte Hochhäuser die Siedlungsmitte ab. Alle Wohnungen sind nach Süden, zum Zugersee beziehungsweise zur Alpenkulisse orientiert. Die der Hochhäuser blicken grossenteils über die anderen sechs fünf- bis siebengeschossigen Häuser hinweg. Die in die Uferauen übergehenden Grünflächen sind mit Spielplätzen, einem Tennisplatz und Sitzgelegenheiten ausgestattet und laden zum Verweilen ein. Die Siedlung beherbergt ausserdem ein kleines, pavillonartiges Kleinschulhaus mit Kindergarten. Seit 2015 ist die Strassenkreuzung mit zwei weiteren Wohnhochhäusern abgeschirmt, realisiert von CSL Architekten.

    Description

    Alle Gebäude von Josef Stöckli folgen einem einheitlichen Typus mit zentralem Treppenkern und einer Split-Level-Erschliessung. Die Bauten sind in Schotten aufgebaut und mit Backsteinmauerwerk verkleidet. Die Fassaden sind in Fensterflächen und Balkonbereiche mit Sichtbetonbrüstungen horizontal klar gegliedert. An den Nordseiten der Hochhäuser sind die Brüstungen höher, übereck geführt und reichen bis über die schlanken Schottenwände – die Schirmfunktion manifestiert sich also auch in der Detailgestaltung. Starke vertikale Vor- und Rücksprünge gliedern die grossen Baukörper und vermitteln zwischen den in der Höhe versetzten Geschossen. Die Attikawohnungen verfügen jeweils über eine Dachterrasse.

    Die Etagenwohnungen weisen freie Grundrisse und einen für die Entstehungszeit vergleichsweise hohen Ausbaustandard auf. Wohn- und Schlafbereich sind durch eine Schrankwand getrennt. Küche und Bad bilden eine Pufferzone zum Treppenhaus.

    Bibliographie

    • IG Baukultur der Moderne Zentralschweiz (Hg.). Architektur in Gefahr 1920–1970. Luzern 2018
    • Kanton Zug (Hg.). Inventar der schützenswerten Denkmäler. Zug 2018
    • Josef Stöckli. Werkgeschichte eines Architekten. Steinhausen 2017, S. 114–129
    • Desax, Carmen. Cham: Steht eine Baulegende vor dem Ende?, in: Luzerner Zeitung online 23.5.2015
    • Bauforum Zug (Hg.). Zuger Bautenführer. Ausgewählte Objekte 1902–2012. Luzern 2013, S. 254–255
    • Schweizer Heimatschutz (Hg.). Baukultur entdecken. Die Architektur der 1950er und 1960er Jahre. Zug 2009, Nr. 4
    • Bauforum Zug (Hg.). Zuger Bautenführer. Ausgewählte Objekte 1920–1990. Zug 1992, S. 121
    • Adler, Florian; Girsberger, Hans; Riege, Olinde (Hg.). Architekturführer Schweiz. Zürich 1978, S. 107. –Überbauung «Alpenblick» Cham, in: Anthos 3/1968, S. 7–9
    • Überbauung Alpenblick Cham, in: Werk 5/1967, S. 286–288

    Thèmes

    État
    2018
    En traitement
    Rebekka Engel

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