Überbauung Algisser
Adresse
8500 Frauenfeld
TG
Die kubischen Wohnelemente der dichten Überbauung sind kompakt angeordnet und deutlich voneinander getrennt. Doch schafft ein intelligent geplantes Netz aus Gassen und öffentlichen Räumen Gemeinschaftszonen, die – gerade im Vergleich zum Quartier – einen eigenständigen Charakter hat: Nicht umsonst war bei der Siedlung von einer «Kasbah im Grünen» die Rede. Die höhenversetzten Zeilen bilden einen schon von Weitem sichtbaren Auftakt. An den Längsseiten der Zeilen ist die unterschiedliche Topographie spannungsvoll ablesbar. Die vielgestaltigen Fassaden und der kontrastreiche Wechsel zwischen dem Grün der Gärten und den sie umgrenzenden Betonwänden erwecken einen Gesamteindruck, der die Überbauung als Einheit zusammenschliesst.
Chronologie
Die Wohnsiedlung Algisser befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernhofs. Sie wurde von der Bauherrengemeinschaft / Stutz AG Hatswil in Auftrag gegeben und von 1999 bis 2008 in Etappen durch das Architekturbüro antoniol+huber+partner realisiert.
Lage
Das Areal befindet sich unweit vom Stadtzentrum im Osten von Frauenfeld. Im Südwesten der Überbauung schliesst sich das Gelände der Kanonsschule an. Die Überbauung wird im Norden und Osten von der Speicherstrasse eingerahmt und westlich von der Sternwartestrasse. Der Eingang zum Quartier und zu den Tiefgaragen erfolgt über die Speicherstrasse. Die Gebäude liegen an einem nach Norden und Westen abfallenden Hang.
Beschreibung
Die Siedlung beinhaltet Wohnungen und Einfamilienhäuser; die 32 Einheiten bilden zusammen eine kompakte Mehrgenerationensiedlung. Umlaufende Wege im Osten und Süden grenzen das Gelände von der benachbarten Bebauung ab. Die kubisch gehaltenen Gebäude sind in sechs höhenversetzten Zeilen auf der Nord-Süd-Achse angeordnet. An ihrer Längsseite wirkt die Horizontalität der Zeilen ruhig. Im Norden bilden die dicht aufeinander folgenden höheren Kopfbauten mit ihren Sichtbeton-Fronten einen harten Kontrast zu den benachbarten Stadtvillen und den sie umgebenden Grünflächen. Zwischen den Zeilen führen fünf schmale Gassen ins Innere der Überbauung und weiten sich zu halböffentlichen Zonen. Die dreigeschossigen Bauten sind nach Westen mit grossen, raumhohen Fenstern ausgestattet. Diese bringen den grössten Teil des natürlichen Lichts in die Wohnungen. Die Nord- und Ostfassaden sind von kleinen Öffnungen geprägt. Auf der Westseite bieten Terrassen und Gartenhöfe private Aussenräume. Ihnen sind Pergolen zugeordnet. Die Erschliessung für den Fahrverkehr erfolgt über eine Tiefgarage und Lifte, die zu den Eigentumswohnungen führen. Die Erschliessung für Fussgänger erfolgt durch die schmalen Gassen in den öffentlichen Höfen.
Literatur