Fritz Stucky und Rudolf Meuli errichteten in Zug die ersten Terrassenhäuser in der Schweiz. Diese mit dem Ziel der Verdichtung entwickelte Bautypologie fand darauf an den vielen Hanglagen in der Schweiz weite Verbreitung. Stucky hatte 1950 ein internationales Stipendium bei Frank Lloyd Wright absolviert und sich von dessen architektonischer Handschrift inspirieren lassen. Besonders das zentrale Anliegen Wrights, die Natur in die Innenräume einzubeziehen, lässt sich an den Zuger Terrassenhäusern klar erkennen: Die vorfabrizierten Pflanztröge folgten damals neusten technischen Standards.
Chronologie
Die Überbauung am Terrassenweg 1–9 wurde in den Jahren 1957 bis 1960 durch den Entwurf von Fritz Stucky und Rudolf Meuli errichtet. Die 25 Wohnungen wurden in den letzten Jahren im Inneren teilweise umgestaltet. Der Aussenbau entspricht hingegen noch weitgehend dem ursprünglichen Zustand.
Situation
Die Überbauung liegt an einem nach Westen ausgerichteten Hang, rund einen Kilometer vom Zugersee entfernt, direkt im Anschluss an die Kernzone Zugs. Die in fünf getreppten Blöcken zusammengefassten Wohnungen sind durch den Terrassenweg und den Rothusweg erschlossen. Die seitliche Erschliessung der siebengeschossigen Treppenhäuser, die sogenannte Guggitreppe, ist frei im Gelände angelegt und zugleich eine wichtige Fussgängerverbindung der Stadt.
Description
Baukörper und Konstruktion der Überbauung lassen sich mit einer Treppenanlage vergleichen, die von mehreren Wangen getragen wird und ausgehend von einem massiven Felsband – dem Sockelgeschoss mit den Garagen – an den Hang anlehnt. Die wie Einfamilienhäuser organisierten Terrassenwohnungen wurden in zwölf verschiedenen Grundrissvarianten ausgeführt, mit vier bis acht Zimmern. Jede Wohnung besitzt eine grosszügige Terrasse, die den Lebensraum um ein Drittel bis zur Hälfte der Grundrissfläche erweitert. Dank der Überlagerung der Terrassenwohnungen kann ein Besitzer von 50 Quadratmetern Land über eine Hausfläche von 150 Quadratmetern und eine Terrassenfläche von 60 Quadratmetern und mehr verfügen. Die vertikale und horizontale Erschliessung der Terrassenhäuser erfolgt über geschwungene Aussentreppen. Die verputzten Fassaden variieren heute in Grau-, Grün-, und Blautönen. Das gestalterische Hauptmerkmal der Terrassenhäuser sind jedoch die umlaufenden, schräg auskragenden Pflanztröge aus zwischenzeitlich weiss gestrichenem Sichtbeton. Die Fenster und Terrassentüren sind einzeln in die Wände geschnitten – bislang wurden die Lochfassaden nicht dem späteren Trend zur Vollverglasung geopfert.
Innerhalb der Überbauung gibt es keine Verbindungen und keine Gemeinschaftsräume. Jede Partei hat ihren eigenen Keller, Luftschutzraum und Waschküche. Diese individuelle Grundrissgestaltung unterstreicht den Eigenheimcharakter.
Bibliographie
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Thèmes