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    Stahlbauhalle A

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    Die Stahlbauhalle A hat eine Einfachheit, die durch ihre imposante Grösse beeindruckt. Die für einen solchen Zweckbau charakteristische Funktionalität bestimmte die Planung und ist bis heute prägend. Die Industriehalle wurde aufgrund ihrer konsequenten architektonischen Gestaltung, der lokal prägenden Stellung und der historischen Bedeutung der Anlage als schützenswert eingeschätzt. Der Schutzentscheid ist derzeit (2023) noch pendent.

    Chronologie

    Die Schlosserei von Jakob Tuchschmid (1822–1895) war seit 1862 in Frauenfeld ansässig. Mit dem Wechsel in die vierte Generation wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und das Werk 1949 in das heutige Langdorf-Areal verlagert. Der Betrieb wurde in den Jahren 1951, 1957 und 1961 stetig erweitert. Im Jahr 2019 ging die Firma Tuchschmid AG in Konkurs.

    Situation

    Die Produktionsstätte befindet sich im nordöstlich von Frauenfeld gelegenen Langdorf-Areal. Die nördlich verlaufende Autobahn mit der nahen Ausfahrt Frauenfeld Ost sowie die Bahnlinie im Süden mit eigenem Anschluss an die Werkhallen begrenzen das Industriequartier. Auf dem 31’100 m2 grossen ehemaligen Werksgelände befinden sich Büros und Werkstatt, die Stahlbauhalle A, die Schlossereihalle B1 und die Rüsthaushalle B3. Der länglich aufgebaute Gebäudekomplex erstreckt sich parallel zur Langfeldstrasse. Die teils weitläufigen Aussenflächen dienen als Aussenlager wie auch als Umschlagplatz.

    Description

    Die 9 Meter hohe Stahlbauhalle A weist als Grundfläche ein Rechteck mit einer Länge von ca. 80 Metern und einer Breite von 24 Metern auf. Die Halle ist als eigenständiges Gebäude zu erkennen, wird jedoch durch jüngere Bauten von der Langfeldstrasse her überdeckt. Sie ist als Stahlskelettbau konstruiert. Gegen Süden weist die Halle eine grosse, horizontal  gestreckte Fensterfläche auf, die durch schlanke Sprossen und Stahlprofile in viele Felder aufgeteilt wird, welche aus je 5×6 hochrechteckigen Scheiben bestehen. So präsentiert sich die filigran aufgelöste Fensterfläche eher als einheitliches und zusammenhängendes Bandfenster, welches auf der Schauseite der Fassade seitlich und oben durch geschlossene Fassadenflächen aus hellbeigen Sichtbacksteinen begrenzt wird. Das Satteldach ist nur ganz schwach geneigt und wirkt deshalb eher als allseitig überkragendes Flachdach. Auf der Mittelachse befindet sich in Längsrichtung ein aufgesetztes Oberlicht in Form eines weiteren Satteldachs, welches jeweils ca. 20 Meter von der kürzeren Seite der Halle zurückversetzt ist. Ergänzend zur Stahlbauhalle, erstreckt sich über die ganze Gebäudelänge ein Vorbau mit ebenfalls sehr flach geneigtem Pultdach. Die Front wird nur durch einen Kamin, im rechten Drittel der Fassade und den matt roten Firmenschriftzug «Tuchschmid AG.» auf der linken Seite belebt. Die beiden kürzeren Fassaden im Westen und Osten haben mittig jeweils ein Rolltor, welches von Fenstern umgeben ist. Auf der östlichen Schmalseite führen Eisenbahnschienen direkt in die Halle. Die Gebäuderückseite im Norden grenzt direkt an die ca. 3/5 so hohe Schlossereihalle B1, so dass sich oberhalb nur ein sehr schmales Fensterband entlang der Fassade erstreckt.

    Im Inneren wird die Montagehalle über die ganze Länge des Gebäudes nicht unterbrochen. Die Fassadenstrukturierung ist auch hier wiederzuerkennen. Seitlich, in den Raum hineinversetzt, befinden sich die Stützen, welche die Schienen für den Montagekran tragen. Licht gelangt über die Bandfenster sowie über das Oberlicht ins Gebäude. So werden auch die filigranen Fachwerke aus Stahlprofilen, welche den Raum überspannen, sichtbar.

    Bibliographie

    • Tuchschmid, Walter. Vorfabrizierte Metallfassaden, in: Schweizerische Bauzeitung 78/1960, S. 339–341 (online)
    • Hundert Jahre Gebrüder Tuchschmid AG, in: Thurgauer Jahrbuch 1963. Frauenfeld 1963, S. 85–93 (online)
    • 100 Jahre Tuchschmid, in: Schweizerische Bauzeitung  81/1963, S. 79–80 (online)
    • Ruprecht, Heinz. Vom Holzkochherd zu Stahl-Glas-Konstruktionen. Näfels 2003
    • Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau (Hg.). Modern bauen. Thurgauer Nachkriegsmoderne 1940–1980. Basel 2015, S. 117
    • Amt für Denkmalpflege. Hinweisinventar Bauten (online)
    État
    2023
    En traitement
    Sven Leuenberger

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