Roche-Hochhaus
Adresse
6343 Rotkreuz
ZG
Mit seinem Entwurf hat das renommierte Basler Büro Burckhardt + Partner AG einen gelungenen Beitrag zur Erweiterung und Verdichtung des Roche-Campus geleistet. Das Hochhausthema besitzt im Kanton Zug Tradition und zu Beginn des 21. Jahrhunderts erneut Aktualität: Der Roche-Bau überzeugt sowohl gestalterisch wie technisch.
Chronologie
Der Entwurf für den Neubau des Verwaltungsgebäudes der Roche Diagnostics International AG, der 2008 bei einem Wettbewerb den ersten Rang erzielte, stammte vom Basler Architektur- und Generalplanungsbüro Burckhardt + Partner AG. Baubeginn war 2009, zwei Jahre später konnte das Verwaltungsgebäude, ein Hochhaus, fertiggestellt werden.
Lage
Der sogenannte «Bau 5» steht an der Industriestrasse inmitten des Roche-Campus – Postadresse ist die abzweigende Forrenstrasse 1. Das Hochhaus ragt aufgrund seiner Höhe von rund 67 Metern über die umliegenden Bürogebäude hinaus und wird von einem Platz gefasst, der von den Vogt Landschaftsarchitekten konzipiert wurde. Die Kombination der Gebäudehöhe und der Weitläufigkeit des Aussenbereichs setzt einen pulsierenden Akzent.
Beschreibung
Das Hochhaus hat dreizehn Bürogeschosse und ein abschliessendes, überhohes Auditoriumsgeschoss. Es fügt sich durch seine transparente Fassade gut in die Umgebung ein. Die Glasfassade macht zugleich auch die rautenförmige Tragstruktur sichtbar. Die Träger umfassen je vier Büroebenen. Die horizontale Gliederung des Baus wird über die geschosshohen Fenster und die Lüftungselemente definiert. Die innovative, energetische Aluminiumelementfassade folgt dem Prinzip des Kastenfensters. Die einzelnen Elemente sind hermetisch abgeschlossen und beinhalten Lüftungsgeräte, die mit einer Heiz– und einer Kühlkomponente bestückt sind. Durch die Wahl dieser Fassadenkonstruktion waren keine grösseren Klimaeinbauten erforderlich, obwohl während der Hauptnutzungszeit Kühlbedarf besteht. Für die Verortung des aussermittig platzierten Eingangs sorgt ein Vordach, das die Tragstruktur des Gebäudes adaptiert. Durch seine schräge Kantenführung und seinem Abstand zur Fassade setzt es sich klar vom Hochhaus ab.
In der lichtdurchfluteten Eingangshalle bilden ein dunkelroter Natursteinboden und die cremeweiss gestrichenen Decken- und Konstruktionselemente einen farblichen Gegensatz. Der Erschliessungskern ist mit Sichtbetonwänden ummantelt. Ergänzung bietet eine markant geschwungene, hölzerne Kommunikationstreppe. Die Grundrisse der Regelgeschosse sind offen und flexibel gestaltet. Um einen Kontrast zur Konstruktion zu erhalten, wurden die Einbauten in geräucherter Eiche gestaltet. Die Möblierung ist in dezentem braunem und schwarzem Leder gehalten, sodass ein stimmiges und harmonisches Raumgefüge entsteht. Das abschliessende Auditorium umfasst zwei Ebenen, die über Galerien und Treppen miteinander verbunden sind. Die Räume sind als geschlossene Kuben lesbar und von der Fassade abgesetzt. Der Abstand zur Fassade und der Tragkonstruktion macht hier den Raum als ein Ganzes erlebbar und setzt das rautenförmige Trägerkonzept in Szene.
Literatur
- Bauforum Zug (Hg.). Zuger Bautenführer 1902–2012. Luzern 2013, S. 310–313
- Tivadar, Puskas; Küpfer, Daniel. Raute, Ornament und Tragwerk, in: Tec 21/2012, S. 12–13
- F. Hoffmann-La Roche AG (Hg.). Roche eröffnet am Standort Rotkreuz neues Verwaltungszentrum (Medienmitteilung, Basel, 6.6.2011)
- Marti, Rahel. Weisse Bauten in Rotkreuz, in: Hochparterre 6–7/2009, S. 34.
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