Reihenhäuser Fustlig
Adresse
4600 Olten
SO
Die von Ernst Bruckner entworfenen Reiheneinfamilienhäuser Fustlighalde in Olten sind exemplarisch für die brutalistische Architektur der 1960er-Jahre: Die kubisch anmutende Formensprache ist klar und kompakt, die Sichtbetonfassade weist horizontale Schalungsspuren auf und der Umgang mit der Parzelle gestaltet sich raumplanerisch effizient. Mit der raffinierten Staffelung der Volumina wird die Wohnbebauung ausserdem der Hangsituation gerecht und die intelligente Organisation der Innenräume mit halbgeschossigem Versatz der Etagen – dem Splitlevel – erlaubt jeder Einheit eine optimale Aussicht in den Jura.
Chronologie
Die vier Reiheneinfamilienhäuser in der Fustlighalde in Olten wurden in den Jahren 1965 und 1966 nach dem Entwurf von Ernst Bruckner errichtet. Mitarbeiter waren Roland Wälchli und der Ingenieur Ernst Pfister. Die Überbauung wurde mehrfach teilsaniert und ertüchtigt, eine Partie wurde nachträglich graublau gestrichen. Trotzdem ist der bauzeitliche Charakter des Ensembles auch heute noch gut ablesbar.
Lage
Die Reiheneinfamilienhäuser befinden sich am südlichen Stadtrand von Olten, nahe des Säliwalds. In Hanglage gesetzt und mit nordseitiger Sicht über die Stadt und auf den Jura, ist die Siedlung durch die nördlich angelegte, leicht ansteigende Fustlighalde erschlossen. Im Süden liegen ausgedehnte Waldgebiete.
Beschreibung
Die vier gleichartigen, eine Einheit bildenden Reiheneinfamilienhäuser sind in der Höhe und Tiefe versetzt zueinander angeordnet. Entsprechend gut unterscheidbar, muten die Häuser unter Flachdächern betont kubisch und scharf geschnitten an. An der Nordfassade führt eine westseitig angelegte Freitreppe zum eingezogenen Eingangsbereich. Sichtbetonmauern und Beete bereichern die Strassenseite. Eine vorspringende Garageneinfahrt und eine zur Hälfte überdeckte Terrasse im zweiten Obergeschoss prägen die dreigeschossigen Bauten ebenso wie die grossformatigen Bandfenster und die Sichtbetonfassaden mit horizontaler Schalungsstruktur. Die gestaffelten Reiheneinfamilienhäuser basieren auf einem Splitlevel-Schnitt. Den Kern bildet ein überhoher Essbereich, der durch eine Glasschiebetür mit dem südseitig überdachten Sitzplatz verbunden ist. Die Südfassade weist grossformatige Fenster auf, der Gartenhof wird durch ein Schwimmbecken ergänzt.
Literatur
- Hanak, Michael. Baukultur im Kanton Solothurn 1940–1980. Ein Inventar zur Architektur der Nachkriegsmoderne, hg. von der kantonalen Denkmalpflege Solothurn. Zürich 2013, S. 206
- Roland Wälchli. Impulse einer Region. Solothurner Architektur 1940–1980, Solothurn 2005, S. 140–141