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    Primarschulhaus Felsberg

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    Primarschulhaus Felsberg

    Fassade (Detail)

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    Primarschulhaus Felsberg

    Innenraum (Treppenhaus)

    Primarschulhaus Felsberg

    Innenraum (Fensterfront)

    Das Schulhaus Felsberg besticht durch seine Einfachheit und sein durchdachtes Grundrisskonzept. Es ist ein wichtiger Beitrag zum Pavillon-Schulhaustyp, den Emil Jauch wenig später in Hergiswil perfektionierte. Die sensible Einbettung in das Gelände und der rücksichtsvolle Umgang mit dem Baumbestand schaffen aussenräumliche Qualitäten, die auch im Rahmen der mit einem Gestaltungspreis der Wüstenrot-Stiftung ausgezeichneten Sanierung durch die Menzi Bürgler Architekten AG gewahrt wurde.

    Chronologie

    Im Wettbewerb für den Bau des Primarschulhauses Felsberg überzeugte das Konzept des Architekten Emil Jauch. Sein Projekt «Kind im Park» konnte sich gegen 42 Wettbewerbsbeiträge durchsetzen und wurde anschliessend in Zusammenarbeit mit dem Träger des zweiten Preises, Erwin Bürgi, weiterentwickelt. Die Realisierung erfolgte in den Jahren 1946 bis 1948. 2011 wurde ein Projektwettbewerb zur Sanierung ausgelobt, den die Menzi Bürgler Architekten AG für sich entscheiden konnte. In den Jahren 2012 bis 2016 erfolgte die sensible Sanierung des denkmalgeschützten Schulhauses sowie ein Erweiterungsbau innerhalb der Gartenanlage mit Kindergärten und einem Betreuungsangebot.

    Lage

    Das Felsbergschulhaus liegt inmitten des Wohnquartiers Dreilinden, das sich nördlich der Luzerner Hofkirche auf einer Anhöhe befindet. Das Schulhaus besteht aus drei Pavillons, welche im Norden der Parzelle an der Felsbergstrasse zu einem Baukomplex gefügt sind. In der südöstlichen Ecke des Grundstückes befindet sich die freistehende Turnhalle, welche aufgrund des stark abfallenden Geländes und des vorgelagerten Spielplatzes Ausblick auf die Stadt, den Vierwaldstättersee und das Bergpanorama ermöglicht.

    Beschreibung

    Das Primarschulhaus umfasst drei längliche, zweigeschossige Riegel, die fächerartig angeordnet sind und mit einem Kopfbau schliessen. Letzterer beinhaltet den Singsaal. Die drei aneinandergereihten Bauten sind mit flach geneigten Satteldächern gedeckt und rau verputzt. Die Schulzimmer sind im Obergeschoss angeordnet und hofseitig mit Rasterfassaden versehen: Die Konstruktion aus Betonpfeilern ist sichtbar belassen. Die Fensterbrüstungen bestehen aus hellem, strukturierten Klinkermauerwerk, das gemustert versetzt wurde. Zwischen die Betonpfeiler sind grosse, fast quadratische Fensterflächen gefügt. Die Holzrahmen sind fein proportioniert in sechs Felder geteilt, die Fensterelemente zusätzlich von hellblauen Metallrahmen gefasst. Die Beschattung der grossen Fensterflächen ist mit schlichten, additiven Stoffmarkisen gelöst.

    Das Erdgeschoss der Pavillons fungiert jeweils als Eingangsbereich und weist einen rückspringenden Bereich auf, der witterungsgeschützte Pausenhallen als Übergang zu den jeweils eigenen Aussenbereichen bietet. Akzentuiert werden diese Vorbereiche durch leicht anschwellende Natursteinsäulen. Der Boden der Eingangshallen ist in einem Mosaik aus Natursteinplatten verlegt. Diese finden sich auch im Aussenbereich und schaffen so einen harmonischen Übergang.

    Aufgrund des grossen Rücksprungs im Erdgeschoss und der Anordnung der Unterrichtsräume im Obergeschoss weisen die Eingangsgeschosse wenig Verkehrsflächen auf. Die Verbindung der drei Pavillons erfolgt im Obergeschoss, das mit einem Klinkerfussboden ausgestattet ist. Die hell gehaltenen Innenräume bestechen durch qualitätsvolle Schreinerarbeiten. Die Treppenläufe weisen beidseitig einen Handlauf in Holz auf, welcher von schlanken, dunklen Metallstaketen gehalten wird. Die Schauseite der freistehenden Turnhalle, eine schlichte und schmucklose Lochfassade, ist von einem markanten, hohen Sichtbetonschornstein geprägt. Aufgrund der stark abfallenden Geländesituation und des vorgelagerten Sportplatzes zeigt nur ihre talseitige Längsfassade das gesamte Gebäudevolumen mit seinen zwei Geschossen.

    Literatur

    • Kantonale Denkmalpflege Luzern (Hg.). Fit für die Zukunft: Umbau und Gesamtrestaurierung der Schulanlage Felsberg in Luzern. Beromünster 2019
    • Gmür, Otti. Spaziergänge durch Raum und Zeit. Architekturführer Luzern. Luzern 2003, S. 157–158
    • Ineichen, Hannes; Zanoni, Tomaso. Luzerner Architekten. Architektur und Städtebau im Kanton Luzern 1920–1960. Zürich/Bern 1985, S. 100
    • Niederberger, Claus. Neue Architektur im Kanton Luzern seit 1930, in: Unsere Kunstdenkmäler. Mitteilungsblatt für die Mitglieder der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte 2/1978, S. 256
    • Das Primarschulhaus Felsberg in Luzern. Architekten Emil Jauch und Erwin Bürgi, Luzern, in: Schweizer Bauzeitung 35/1950, S. 471–474 (Abb.)
    • Alfred Roth, Primarschulhaus Felsberg in Luzern. Entwurf E. Jauch, Arch. BSA, Ausführung Jauch & Bürgi, Arch. SIA, Luzern, in: Das Werk 7/1949, S. 207–215
    • Denkmalpflege und Archäologie (Hg.). Kantonales Bauinventar Luzern

    Themen

    Stand
    2017
    Bearbeitung
    Katja Jucker

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