Pfarrkirche St. Josef
Adresse
8863 Buttikon
SZ
Die Kirche St. Josef in Buttikon gehört zu den Hauptwerken des Zürcher Architekturbüros Studer Studer Naef und entstand nahezu zeitgleich mit der Kollegienkirche in Sarnen (1964–1966) und den Pfarrkirchen in Nebikon (1964–1968) und Kägiswil (1966–1970) derselben Architekten. Im Vergleich dazu ist der Buttikoner Bau kantiger, das Volumen gesprengt, was eine leichtere Wirkung intendiert und Anschluss an die Formensprache Le Corbusiers findet.
Chronologie
Die Pfarrei Buttikon entstand in der Aufbruchsphase während und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Die Pfarrkirche St. Josef wurde als Folge eines öffentlichen Wettbewerbs von 1964 in den Jahren von 1966 bis 1970 nach einem Entwurf der Architekten Ernst Studer, Gottlieb Studer und Joachim Naef erbaut.
Lage
Die Pfarrkirche St. Josef befindet sich im Dorfkern von Buttikon und ist in eine Grünfläche eingebettet. Im Westen grenzt das Pfarramt an. Das Kirchareal wird von der Kantonsstrasse, beziehungsweise dem abzweigenden Kirchweg erschlossen. Eingänge finden sich sowohl im Süden als auch auf der Nordseite der Kirche, die Parkplätze sind an der Kantonsstrasse situiert.
Beschreibung
Die Kirche St. Josef in Buttikon ist ein annährend oktogonal geformter, flach gedeckter Zentralbau aus Sichtbeton. Um den hoch aufragenden Kirchenraum ist ein Umgang angeordnet. Während der Sichtbeton des Kirchenraums glatt geschalt wurde, ist der Umgang von einer horizontalen Brettschalung gezeichnet. Drei aus Wandscheiben geformte Türme, welche jeweils eine Glocke tragen, markieren die drei eingezogenen Eingänge. Der Versatz bringt Verschattung – die Eingänge wirken dunkel. Zusätzlich befinden sich am Nordturm eine einfache Uhr und ein filigranes Metallkreuz, welches das Betonvolumen überragt. An der Nordostecke liegen sich zwei Türme gegenüber, dazwischen präsentiert sich die konkav geschwungene Sockelzone in einer vertikalen Textur. Alle Wände weisen eine präzise Rasteranordnung der Verschalungsanker auf. Der Beton wurde zwischenzeitlich weiss gestrichen. Grössere Fensterflächen sucht man in der amorphen Betonskulptur vergeblich.
Umso mehr überrascht der von einem grossen Oberlicht erhellte Innenraum, der von einer Betonkassettendecke überdeckt ist. Im Zentrum des Raums sind ein massiver Holztisch als Zelebrationsaltar und ein Taufbecken angeordnet, die Bestuhlung ist fächerförmig konzipiert. Der Umgang ist mit Pfeilern abgegrenzt. Die Orgel und der Tabernakel sind in Nischen platziert. Über das gesamte Gebäude verteilt finden sich Perforierungen im Beton. Diese kleinen individuell gestalteten Öffnungen dienen der Lichtinszenierung.
Literatur
- Rucki, Isabelle; Huber, Dorothee (Hg.). Architektenlexikon der Schweiz. Basel 1998, S. 522
- Jörger, Albert. Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Der Bezirk March (Neue Ausgabe II). Basel 1989, S. 99
- Boga, Thomas. Ernst Studer, Architekt. Werkstattbericht 1. Zürich 1976, o. S.
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