
Oberstufenschulhaus
Indirizzo
6343 Rotkreuz
ZG
Hans Peter Ammann und Peter Baumann haben in Rotkreuz einen beeindruckenden Bau der Postmoderne geschaffen. Dieser zeichnet sich nicht durch schrille Farbigkeit oder verspielte Details, sondern durch konstruktive Finessen und eine wohltuende Einheitlichkeit aus. Die gelungene Einbindung in das Gelände schafft qualitätsvolle Aussenräume.
Cronologia
Das Rotkreuzer Oberstufenschulhaus wurde zusammen mit der Turnhalle und dem Spezialtrakt nach einem Projektwettbewerb vom Architekturbüro Amman und Baumann in den Jahren 1984 bis 1987 neben dem Primarschulhaus von 1957 realisiert. In den Jahren 2018/2019 wurde das Oberstufenschulhaus um einen Trakt erweitert, anschliessend soll der Bestand modernisiert werden.
Contesto
Die Schulanlage befindet sich südöstlich des Dorfzentrums von Rotkreuz, nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Die Anlage wird im Osten von der Waldeggstrasse erschlossen. Gegenüber folgt ein Wohngebiet, das an den Waldrand grenzt. Die drei Baukörper des Oberstufenschulhauses und die dazwischenliegenden Aussenräume sind in den Hang eingebettet, welcher eine Höhendifferenz von 14 Metern aufweist. Die Erschliessung der Aussenräume erfolgt über terrassierte Plätze und über Treppen oder Rampen. Auf dem Pausenplatz befinden sich drei Kalksteinskulpturen des Künstlers Ueli Berger.
Descrizione
Das viergeschossige Hauptgebäude ist am höchsten Punkt der Anlage positioniert und überragt so die Turnhalle und den Spezialtrakt. Es ist über eine Passerelle mit dem Primarschulhaus verbunden. Der flach gedeckte Bau erhebt sich über einem quadratischen Grundriss und fasst einen ebensolchen Innenhof. Dieser tritt als segmentbogige Eindeckung zu Tage. Für die Fassaden wurde gelber Sichtbackstein verwendet, die konstruktiven Elemente wie Stürze oder Balkone sind in einer markanten, weissen Stahlkonstruktionen ergänzt. Die Fassaden sind verschieden gestaltet, aber jeweils spiegelsymmetrisch zur Mittelachse entwickelt. Hier liegen auch die Zugänge, die in den Kubus eingeschnitten sind. Die Metallstürze verbinden die Fenster zu Bändern. Die Verschattung wurde mit weissen Rafflamellenstoren gelöst. Sämtliche Räume werden über den Innenhof erschlossen, der von einem Erschliessungskern vertikal akzentuiert ist und als gedeckter Aufenthaltsbereich genutzt wird. Die Materialisierung von Aussenbau und Innenräumen ist identisch – und schafft eine wohltuende, ruhige Einheitlichkeit.
Die Fassaden der angrenzenden Turnhalle folgen derselben Formensprache und zeigen die Skelettkonstruktion. Jeweils zwei grosse, quadratische übereinanderliegende Öffnungen sind durch Sprossen in quadratische Scheiben unterteilt. Das Flachdach wird von zwei quer positionierten Satteldachaufsätzen akzentuiert.
Bibliografia
Bauforum Zug (Hg.). Zuger Bautenführer. Ausgewählte Objekte 1902–2012. Luzern 2013, S. 302–303. – Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hg.). Kunstführer durch die Schweiz (Bd. 1). Bern 2005, S. 740. – Inneichen, Hannes (Hg.). Hans Peter Ammann. Bauten und Projekte 1960–2001. Sulgen 2004, S. 146–159. – Rucki, Isabelle; Huber, Dorothee (Hg.). Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert. Basel/Boston/Berlin 1998, S. 18–19. – Zeller, Christa (Hg.). Schweizer Architekturführer 1920–1990. Nordost- und Zentralschweiz (Bd. 1). Zürich 1992, S. 242. – Oberstufenschulhaus Rotkreuz, in: Werk, Bauen + Wohnen 7–8/1990, S. 1–5. – Ammann, Hans Peter; Hediger, Richard et. al (Hg.). Oberstufenschulhaus Rotkreuz (Festschrift). Rotkreuz 1987.