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    Kollegiumskirche St. Martin

    Ansicht Ost

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    Kollegiumskirche St. Martin

    Ansicht Südwest

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    Kollegiumskirche St. Martin

    Ansicht West

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    Kollegiumskirche St. Martin

    Innenraum (Schiff)

    Kollegiumskirche St. Martin

    Innenraum (Altarbereich)

    Kollegiumskirche St. Martin

    Innenraum (Umgang)

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    Der Entwurf trägt die Handschrift des jungen Ernst Studers, es handelt sich um das erste Kirchenprojekt des Büros Studer Studer Naef. Die Formensprache erinnert an die berühmte Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut in Ronchamp von Le Corbusier. Die Sarner Kollegiumskirche St. Martin ist einer der wichtigsten Sakralbauten in der Schweiz, sie gilt als architekturhistorisch bedeutendstes Bauwerk des 20. Jahrhunderts im Kanton Obwalden und als eine der Ikonen der Schweizer Kirchenbaugeschichte.

    Chronologie

    Das von Benediktinermönchen geleitete Kollegium Sarnen besass lediglich einen internen Gottesdienstraum, dessen Kapazität Ende der 1950er-Jahre ausgeschöpft war. Diese unbefriedigende Raumsituation begründete den Wunsch nach einer eigenen Kollegiumskirche. 1962 wurde das Architekturbüro Studer Studer Naef mit dem Neubau beauftragt, der nach zwei Jahren Planungs- und zwei Jahren Bauzeit 1966 von Bischof Johannes Vonderach eingeweiht werden konnte.

    Lage

    Die Kollegiumskirche liegt etwa 400 Meter südlich des Dorfkerns an der Brünigstrasse, der Hauptverkehrsachse von Sarnen. Im Süden grenzt die Parzelle an das ehemalige Professorenheim des Gymnasiums. Die Erschliessung ist im Westen situiert, der Brünigstrasse zugewandt. Der frei stehende Sakralbau ist nach Osten ausgerichtet, wo sich ebenso wie im Norden grössere Wiesenflächen befinden.

    Beschreibung

    Die Kollegiumskirche ist eine moderne Interpretation des Zentralbaus. Sie adaptiert den Typus der Vierkonchenanlage. Die der Strasse zugewandte Westkonche ist kleiner, der Nord- und der Südannex ähneln sich. Im Osten türmt sich die grösste und höchste Konche zum Mönchschor auf. Der Kernbau wird von einem geschwungenen Umgang gefasst. Die Wände verjüngen sich nach oben und schliessen mit einem kuppelartigen Stahldach ab. Die nahezu fensterlosen, geschwungenen Wände aus Backstein sind mit einem grobkörnigen, hellen Putz versehen. Das Licht wird hauptsächlich durch Oberlichter in das Gebäudeinnere geführt, die von aussen unsichtbar zum Dach überleiten und eine indirekte Beleuchtung ermöglichen. Das Hauptportal ist als schwere, konkave Holztür ausgebildet und in einen schmalen Schlitz eingefügt, der die Westfassade vertikal akzentuiert. Der amorphe Baukomplex mit skulpturalen Qualitäten besitzt keinen Glockenturm, da das benachbarte Benediktiner-Kollegium über Glocken verfügt.

    Die Gestalt folgt den komplexen funktionalen Anforderungen: Der Raum wird sowohl von den Mönchen, als auch von den Schülern genutzt, Messfeiern und individuelle Andachten wechseln sich ab. Die einzelnen Bereiche kennzeichnen unterschiedliche Raumhöhen. Altar, Ambo und Tabernakel markieren die Schnittstelle im Schiff. Die Kirche verfügt über zwei Orgeln: Die eine ist im Sängerchor für die Begleitung der Gottesdienste positioniert, die andere fungiert als Chororgel im hinteren Bereich. Der Umgang birgt ein ringförmiges Kontinuum aus zwölf Seitenaltären. An der nördlichen Konche sind zwei Mal drei Seitenaltar-Nischen gebündelt, an der südlichen ist ein Bündel aus vier Nischen erkennbar. Jeweils ein Seitenaltar steht im Norden und Süden für sich allein. Der Umgang leitet auch in die grosszügig dimensionierte Sakristei über. Der Innenraum ist durchgehend weiss gehalten, einzig die Naturholzbänke setzen einen farblichen Akzent.

    Literatur

    IG Baukultur der Moderne Zentralschweiz (Hg.). Architektur in Gefahr 1920–1970. Luzern 2018. – Zurfluh, Lukas. Raum, Körper und Licht. Die Kirche St. Martin des Benediktinerkollegiums Sarnen (1961–1966). Zürich [2016]. – Szukics, Beda. Einige sprachen von einem «Bunker». in: Pfarreiblatt Obwalden 11/2016, S. 2–3. – Rüegg, Arthur. «Von der Form zur Funktion gekommen», in: Neue Zürcher Zeitung, 12.3.2001. – Gmür, Otti. Bauen in Obwalden 1928–98. Alpnach 1999, S. 18–19. – Allenspach, Christoph. Architektur in der Schweiz. Bauen im 19. und 20. Jahrhundert. Zürich 1998, S. 101–102. – Meseure, Anna; Tschanz, Martin; Wang, Wilfried (Hg.). Architektur im 20. Jahrhundert: Schweiz. München/London/New York 1998, S. 241. – Zeller, Christa. Schweizer Architekturführer 1920–1990. Nordost- und Zentralschweiz (Bd. 1). Zürich 1996, S. 243. –Adler, Florian; Girsberger, Hans; Riege, Olinde (Hg.). Architekturführer Schweiz. Zürich 1978, S. 127. – Boga, Thomas. Ernst Studer, Architekt. Werkstattbericht 1. Zürich 1976, o. S. – Burckhardt, Lucius. Kollegiumskirche Sarnen, in: Werk 2/1967, S. 63–67. – St. Martins-Kirche Kollegium Sarnen. Sarnen 1966/1971.

    Themen

    Stand
    2017
    Bearbeitung
    Natalie Rast

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