Die evangelisch-reformierte Kirche in Pfäffikon zeichnet sich dadurch aus, dass das gesamte Raumprogramm in einem kompakten Baukörper vereint ist. Der in den 1960er-Jahren erstellte Kirchenbau erreicht damit eine hohe Funktionalität, zeittypisch geformt als vielgestaltiges, kubisch-skulpturales Betonvolumen.
Chronologie
1962 wurde das Projekt Kirchgemeindehaus aufgegleist und dem Architekten Hans von Meyenburg anvertraut. 1966 übernahm Rolf Leuzinger und realisierte im Folgejahr seinen eigenen Entwurf. Der Baukomplex, der neben dem Gemeindesaal auch Büroräume, Sitzungszimmer und Wohnungen umfasst, wurde zwischenzeitlich mehrfach modernisiert, unter anderem wurde der Sichtbeton gestrichen und im Foyer ein grosses Oberlicht eingebaut.
Situation
Das Kirchgemeindehaus liegt im Südwesten des Pfäffikoner Ortskerns. Der Hang über dem Zürichsee bietet eine wunderschöne Aussichtslage. Der Baukomplex steht an der Ecke Schindellegi- und Hofstrasse. Die Schauseiten des Kirchgemeindehauses sind nach Westen, zum Kirch- beziehungsweise Parkplatz und zur Strassenkreuzung orientiert. Um die nüchtern-funktionale Parkplatzatmosphäre zu mildern, sind neben dem Haupteingang ein Brunnen und Pflanztröge angeordnet.
Description
Der Baukomplex ist aus mehreren quaderförmigen Sichtbetonkörpern geschichtet, die heute mit einem Anstrich versehen sind. Aus dem Eingangsgeschoss ragen zwei Aufbauten hervor: Der Deckenbereich des überhohen Kirchenraums und der Wohnungsbereich. Die horizontale Komposition wird von einem schlanken Kirchturm in der Nordwestecke der Anlage akzentuiert. Das Eingangsgeschoss präsentiert sich funktional und fasst Eingänge, Garagentore und Fenster zusammen. An der Hofstrasse ist das Bauvolumen aufgelöst. Die Fensterfronten sind zurückversetzt, Wandflächen, Brüstung und Dachrand verzahnen den Bürobereich mit dem Wohngeschoss in horizontal vortretenden Bauvolumen. Ein Paket schmaler Lichtschlitze setzt einen vertikalen Akzent. Der Kirchenraum tritt vor allem an der Nordseite zutage. Die Fassade umfasst hier vier Achsen, die auf zwei Geschossen mit annähernd raumhohen Fenstern gefüllt sind. Im Eingangsgeschoss ist dies die Längsseite des nach Osten orientierten Kirchenraums, im Untergeschoss belichten sie die Jugendräume, die einen separaten Zugang besitzen. Der Glockenturm gründet auf einem rechteckigen Grundriss. Die Längsseiten sind geschlossen ausgebildet. Die Betonfüllung der Schmalseiten ist durch eine feine Fuge abgesetzt und löst sich im Bereich der Schallarkaden in Lamellen auf.
Den Auftakt im Innern des Gemeindezentrums macht ein grosszügiges Foyer, welches als Verteiler fungiert. Der Kirchenraum überrascht mit der funktionalen Schlichtheit eines Mehrzweckraums. Der Altarbereich ist lediglich durch ein kleines Podest gekennzeichnet. Die Aussicht auf den Zürichsee ersetzt eine üppige Ausstattung.
Bibliographie
- Bolz, W. Kirchgemeinde-Haus der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Höfe in Pfäffikon SZ. Die Geschichte unseres Kirchgemeindehauses, in: Höfner Volksblatt 90/1967, S. 2
- Bösch, E. Kirchgemeinde-Haus der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Höfe in Pfäffikon SZ. Bericht der Baukommission, in: Höfner Volksblatt 90/1967, S. 3
- Leuzinger, Rolf. Kirchgemeinde-Haus der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Höfe in Pfäffikon SZ. Bericht der Architekten, in: Höfner Volksblatt 90/1967, S. 3