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    Kirche Gerliswil

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    Kirche Gerliswil

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    Kirche Gerliswil

    Eingang

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    Kirche Gerliswil

    Innenraum

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    Die Kirche Gerliswil ist dem Neuen Bauen zuzuordnen. Sie ist ein frühes Innerschweizer Beispiel des reformierten Sakralbaus, wenig später folgte die Lukaskirche in Luzern. Die Kirche gehört zu den Hauptwerken Albert Zeyers. Leider verunklären die Erweiterungs- und Verbindungsbauten den radikal reduzierten Baukörper.

    Chronologie

    Das Projekt für die reformierte Kirche Gerliswil ging aus einem Wettbewerb im Jahre 1931 hervor, welcher unter Luzerner Architekten durchgeführt wurde. Drei Jahre später begann Albert Zeyer mit der Realisierung, wobei der Bau des mitprojektierten Pfarrhauses aus finanziellen Gründen zurückgestellt werden musste und erst in den Jahren 1939/40 erfolgte. Das Sockelgeschoss der Kirche wurde 1977 erweitert und bildet heute das Fundament des Vorplatzes.

    Lage

    Die Kirche Gerliswil befindet sich am Südosthang des Gerliswilerbergs an der Erlenstrasse und ist parallel zur Erlenstrasse beziehungsweise der Brisenstrasse im Südosten situiert. Die Erschliessung erfolgt von Norden über einen beschaulichen Vorplatz mit Panoramablick über das Reusstal.

    Beschreibung

    Die zweigeschossige Kirchenanlage setzt sich aus zwei kubischen Bauvolumen aus Eisenbeton zusammen: der Kirche und dem Turm. Die Schauseite der Kirche ist geschlossen, jedoch skulptural durchgeformt: Ein weit auskragendes Vordach schützt das vierflügelige Portal. Das Vordach wird im Südosten von einem kubischen Annex durchstossen. Die Nordwestecke nimmt der ebenfalls fensterlose, flach gedeckte Glockenturm ein, der sich über einem längsrechteckigen Grundriss erhebt. Die Schallarkaden erscheinen als kleinteilige Lochfassade. Sie bestehen aus einem Sichtbetonraster, das den Turm auf drei Seiten fasst. Die Kirche ist mit einem flachen Walmdach gedeckt. Der Kupferblechmantel wird von einer Holzbalkenkonstruktion getragen. Diese war damals den neuartigen Eisenbetonkonstruktionen wirtschaftlich überlegen. Die sieben Konstruktionsachsen des Schiffs sind talseitig mit hohen Fenstern besetzt, darunter belichten querrechteckige Fenster die Unterkirche. Diese wird über einen eingezogenen Vorbereich an der Südostecke erschlossen. Die Traufseite an der Erlenstrasse ist vollständig geschlossen ausgebildet, auch hier setzt der Turm einen massgeblichen Akzent. Bis auf den Turm wurden sämtliche horizontal geschalten Sichtbetonfassaden zwischenzeitlich hell gestrichen.

    Trotz der einseitigen Belichtung präsentiert sich das Schiff der Kirche Gerliswil lichtdurchflutet. Der Chor ist um zwei Stufen erhöht und beherbergt unter anderem auch die Orgel. Hinter der Orgel verbirgt sich ein kleiner Anbau mit Treppenhaus, der in das Untergeschoss führt – heute im Verbindungsbau zum Pfarrhaus versteckt. Der Boden des äusserst schlicht gestalteten Sakralbaus ist mit Parkett versehen und die Decke mit Holz vertäfert.

    Literatur

    Historische Gesellschaft Luzern (Hg.). Neues Bauen in der frühen Moderne der Zentralschweiz und die Gesamtrestaurierung der Schulanlage Dula in der Stadt Luzern. Luzern 2010, S. 60–70. – Gmür, Otti. Häuser, Dörfer, Städte. Architekturführer Kanton Luzern. Luzern 2006, S. 360–361. – Brentini, Fabrizio. Der Architekt Albert Zeyer (1895–1972). Luzern 2004, S. 20–21, 80–88. – Ineichen, Hannes; Zanoni, Tomaso (Hg.). Luzerner Architekten. Zürich/Bern 1985, S. 104–105. – Die reformierte Kirche in Gerliswil (Luzern), in: Schweizerische Bauzeitung 14/1935, S. 162–163. – Denkmalpflege und Archäologie (Hg.). Kantonales Bauinventar Luzern.

    Stand
    2017
    Bearbeitung
    Gabriel Esposito

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