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    Hürstenhof

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    Hürstenhof

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    Hürstenhof

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    In den 1940er-Jahren dominierte der Landistil in weiten Teilen der Schweiz. Auch an den Bauernhäusern dieser Zeit ging die Formensprache der Moderne meist vorbei: Der Vielzweck-Hürstenhof wurde in traditioneller Manier gestaltet, der ländliche Raum trotz der gewaltigen betrieblichen Innovationen und den ersten Grossställen heimelig weiterentwickelt. Der von der Familie Schnetzler begründete Hof besitzt Beispielcharakter für das ländliche Bauen im Grenzgebiet westlich des Bodensees. Den Hürstenhof zeichneten damals ein elektrischer Fuderaufzug, Getreide- und Grassilos sowie ein unter die Küche versenkbarer Vorratsschrank – ein Vorläufer des Kühlschranks – aus.

    Chronologie

    Der Hürstenhof entstand nach einer umfassenden Flurbereinigung, bei der unzählige kleine Parzellen zu wirtschaftlich rentableren (Gross-)Einheiten zusammengeführt wurden und so eine gänzlich neue Siedlungsstruktur mit grossen Aussiedlerhöfen generierte. Das Hürstenhof-Areal war zuvor lediglich als Viehweide genutzt worden. Die Urbarmachung zum Ackerland durch die Aussiedler dauerte gut zehn Jahre: Entstanden ist ein Vielzweckbetrieb. Wilhelm Wäckerlin plante den Hürstenhof in den 1940er-Jahren und wurde dabei vom Meliorationsamt des Kantons Schaffhausen unterstützt. Über die Jahre kamen weitere Nutzbauten hinzu, 1989/90 renovierte man das Wohnhaus und verlängerte die Stallscheune um sieben Meter.

    Lage

    Der Hürstenhof liegt an der nördlichen Grenze der Gemeinde Gächlingen im leicht hügeligen Gelände. Er wird durch eine S-förmig zwischen den Gebäuden der Hofstatt hindurchführende Nebenstrasse erschlossen. Die Hofstatt bildet den Mittelpunkt des Betriebs, sämtliche Nachbarhöfe liegen mindestens 200 Meter entfernt.

    Beschreibung

    Das zweigeschossige Wohnhaus und die weitaus grössere Stallscheune sind miteinander verbunden und jeweils mit einem Satteldach gedeckt. Das Wohnhaus besteht aus einer Mischkonstruktion. Das erste Obergeschoss besteht auf den Längsseiten aus Fachwerk, ebenso das Giebeldreieck. Letzteres ist inzwischen jedoch verkleidet. Das Stallgeschoss besteht aus einer Massivkonstruktion. Das Holzgerüst der Heubühne ist vertikal mit Brettern verschalt, der grosse Dachüberstand mit schrägen Stützen verstrebt: Die konstruktiven Achsen sind ablesbar. Während die von Klappläden flankierten Fenster des Wohnhauses gerastert sind, folgen die Öffnungen der Stallscheune dem Bedarf. Die Nordostseite des Stalls ist um Silos ergänzt, die ältesten sind aus Kunststein beziehungsweise aus Polyester.

    Das Wohnhaus umfasste ursprünglich zwei Zimmer, Wohn- und Waschküche sowie einen Abort im Erdgeschoss und fünf Zimmer im Obergeschoss. Die Verbindung zum Stall bietet bis heute die Waschküche. Der Stall wurde für zwölf Grossvieh- und sechs Kleinvieheinheiten sowie für zwei Arbeitspferde konzipiert, der nordwestliche Annex bot ausserdem fünf Schweinen Platz. Heute werden auf dem Hürstenhof 30 Rinder zur Aufzucht gehalten, der Stall wurde dazu zu einem Laufstall mit drei Gruppen umgebaut. Ergänzt wird der Tierbestand durch eine kleine Schafherde sowie mit Hühnern.

    Literatur

    • Furrer, Benno. Der Hürstenhof in Gächlingen, in: Die Bauernhäuser des Kantons Schaffhausen (Die Bauernhäuser der Schweiz Bd. 33). Basel 2010, S. 427–432
    Stand
    2020
    Bearbeitung
    Marion Sauter, Benno Furrer

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