Hotel Nomad
Indirizzo
4052 Basel
BS
Architettura
Fasi costruttive
Das von Buchner Bründler umgestaltete Hotel Nomad ist ein Musterbeispiel für «Weiterbauen» im schützenswerten Bestand und ein Vorbild für Betonsanierungen. Aus einer grossen Sensibilität mit der Geschichte sowie einem Gespür für Konstruktion und Material entstand am Brunngässlein ein herausragender Bau, dessen Qualitäten in eben dieser Genese liegen. Die Erstnutzung, ein damals hochinnovatives Appartementhotel mit hoher Ausnutzungsziffer, konnte den heutigen Ansprüchen angepasst werden.
Cronologia
Das ehemalige Apartmenthaus wurde 1952 nach Plänen des Basler Architekturbüros Bräuning Leu Düring errichtet und in den folgenden Jahrzehnten mehrfach umgestaltet. In den Jahren 2014/2015 erfolgte eine Umnutzung zu einem gehobenen Vier-Sterne-Stadthotel. Buchner Bründler führten das Gebäude bewusst auf seine Grundstruktur mit roher Betonfassade zurück und passte die Raumstruktur den Bedürfnissen an.
Contesto
Das von Bäumen gesäumte Brunngässlein liegt im Süden der Basler Innenstadt zwischen der Aeschenvorstadt und der Dufourstrasse. Dort ist das Hotel Nomad Teil einer dispersen, dichten Blockrandbebauung.
Descrizione
Das Hotel besteht aus einem siebengeschossigen Vorderhaus sowie einem fünfgeschossigen Hofgebäude, die durch ein gemeinsames Erdgeschoss mit Tordurchfahrt miteinander verbunden sind. Schauseite ist die siebengeschossige Nordfassade am Brunngässlein. Das verglaste Erdgeschoss ist weit zurückgesetzt, das erste Obergeschoss mithilfe von zwei schräg zulaufenden, profilierten Betonstützen aufgeständert. Die folgenden fünf Geschosse sind gerastert, das abschliessende Obergeschoss ist wiederum zurückversetzt und weist dadurch Loggien auf. Dem konstruktiven Grundraster aus Beton sind verschieden breite, vertikal gerillte Betonelemente vorgelagert. Die Gestalt resultiert aus der Betonsanierung. Akzentuiert wird die rohe Gestalt durch vorgesetzte Aluminium-Kastenfenster. Das Fassadenbild weist somit eine feingliedrige Gestaltung und eine differenzierte, räumliche Tiefe auf. Den Gebäudeabschluss bildet ein neuer Attikaaufbau aus einer Aluminiumhülle mit weit vorgezogener Dachplatte. Schmale Wangen gliedern die Front, sie nehmen Bezug auf das Betonraster des Kernbaus. Hofseitig wurden die existierenden Fassadenöffnungen berücksichtigt, sie nehmen Bezug zur Schauseite. Zwischen dem konstruktiven Grundraster und den Aluminium-Kastenfenstern finden sich wiederum verschieden breite Betonelemente, die hier jedoch glatt ausgeführt sind.
Während die atmosphärischen Qualitäten aus den 1950er-Jahren im Vorderhaus weitestgehend erhalten werden konnten, musste das marode Hofgebäude aus ökonomischen Gründen einem Neubau weichen. Er korrespondiert als reduzierter Sichtbetonbaukörper mit unterschiedlich rauen Oberflächen mit dem Kernbau. Auch ihm sind Kastenfenster vorgesetzt. Diese sind jedoch fast raumgross. Sie werden von schmalen, hohen Aluminium-Lüftungsflügeln unterteilt und schaffen insgesamt eine hohe Transparenz.
Die seitliche Hofdurchfahrt auf dem Grundstück wurde erhalten, hier liegt auch der Hoteleingang. Der gedeckte Bereich wird als Aussenrestaurant bespielt. Im Erdgeschoss präsentieren sich die hoteleigene Bar, die daran anschliessende Lounge und das Restaurant. Die Deckenstruktur leitet den Gast in die Tiefe des Raumes, wo auffallend geformte Oberlichter Tageslicht in die Lounge und die Lobby bringen. Die insgesamt 65 Hotelzimmer sowie eine Bibliothek und Konferenzräume verteilen sich über die Obergeschosse beider Gebäude. Roher Beton, warmes Eichenholz, wenige Metallelemente und ausgesuchte farbige Stoffe bilden das Material- und Farbkonzept.
Bibliografia
- Hotel Nomad in Basel, in: www.baunetzwissen.de (Abruf 12.8.2021)
- Buchner Bründler: Hotel für Beton-Nomaden, in: www.architekturbasel.ch, 26.4.2019 (online)
- Kugler, Jolanthe. Bauen im Bestand: Projekte, in: DB Deutsche Bauzeitung 12/2016
- Buchner Bründler Architekten. Hotel Nomad: Factsheet, in: www.nomad.ch, 16.6.2016 (online)
- Marchal, Katharina. Architektur und Denkmalpflege, in: Modulor Magazin 2/2016, S. 46–51