Hochhaus Baufeld 22
Indirizzo
6343 Rotkreuz
ZG
Seit 2015 ist in der Schweiz der Bau von über 22 Meter hohen Häusern aus Holz- beziehungsweise Hybridkonstruktionen erlaubt. Dies erweitert nicht nur die Formensprache im grossvolumigen Bauen, sondern ermöglicht auch konstruktive Innovationen. Beides konnten Burkard Meyer Architekten im Rotkreuzer Suurstoffi-Areal realisieren, deren Hochhaus auf dem Baufeld 22 durch ein differenziertes Fassadenbild besticht und mit einer abwechslungsreichen Schichtung neue Massstäbe setzt.
Cronologia
Das Badener Büro Burkard Meyer Architekten wurde 2015 von der Zug Estates AG mit einem Studienauftrag betraut und konnte das im Baufeld 22 projektierte erste Schweizer «Holzhochhaus» in enger Zusammenarbeit mit der Bauingenieurfirma Erne AG Holzbau in den Jahren 2015 bis 2018 realisieren. Dank der Vorfabrikation der Holzelemente konnte schnell und wirtschaftlich gebaut werden: Die Errichtung eines Geschosses dauerte durchschnittlich nur zehn Tage. Das bei seiner Eröffnung höchste Holzhochhaus der Schweiz besteht zu 85 Prozent aus Holz, insgesamt wurden rund 1’500 Kubikmeter des Materials verbaut.
Contesto
Das Gebäude liegt ganz im Osten des neu realisierten Suurstoffi-Areals an der Bahnlinie nahe des Bahnhofs Rotkreuz. Das Entwicklungsgebiet umfasst zahlreiche repräsentative Bürogebäude; auch einige andere sind als Hochhäuser konzipiert. Die umgebenden Strassen und Plätze befinden sich momentan noch in der Neugestaltung.
Descrizione
Das Holzhochhaus ist aus zwei Gebäudeteilen zusammengesetzt, der höhere umfasst zehn Geschosse und ist 36 Meter hoch, der niedrigere mit sieben Geschossen hat eine Höhe von 25 Metern. Letzterer umschliesst einen Lichthof. Aus Brandschutzgründen wurden die Tiefgarage und das Sockelgeschoss sowie die Erschliessungszone aus Beton erstellt. An die Ortbetonkerne der beiden Gebäude wurde ein Holzskelettbau angefügt. Holz-Beton-Hybriddecken trennen die Stockwerke und nehmen gleichzeitig die haustechnischen Installationen auf. Die tragenden Stützen sind aus Buchenschichtholz gefertigt und auf Abbrand, das heisst grösser als statisch erforderlich dimensioniert. Das Stützenraster umfasst 5,75 mal 5,75 Meter. Die restlichen Oberflächen bestehen aus Fichten- oder Tannenholz. Die Aussenfassade ist als selbsttragende Rahmenkonstruktion konstruiert und mit Aluminiumverbundplatten verkleidet. Jede Konstruktionsachse birgt zwei Fenster, eine Festverglasung und ein zweigeteiltes Flügelfenster. Die Formate alternieren und sind verschieden tief in die Fassade gesetzt. Sonnenstoren an Metallführungen geben der Fassade einen technischen Charakter.
Das Bürogebäude besitzt drei Eingangshallen für die drei verschiedenen Hauptmieter. Die Geschosse sind von Grossraumbüros geprägt, das Raster ermöglicht jedoch einen flexiblen Ausbau.
Bibliografia
- Pawlitschko, Roland. Büro-Holzhochhaus in Risch-Rotkreuz, in: Structure. Zeitschrift Tragwerk und Ingenieurbau 1/2019, S. 36–41
- Aeberhard, Sandra. Holz geht in die Höhe, in: element 32 (Brandschutz im Hochbau) 2018, S. 62–67
- Knüsel, Paul. Erstes Drittel auf der Höhenskala überwunden, in: Schweizer Ingenieurbaukunst 2017/2018, S. 86–89
- Westermann, Reto: Himmelhoch in Holz, in: Hochparterre 6–7/2018, S. 32–35
- Meyer, Daniela: Holzhaus in Nadelstreifen, in: Sonntagszeitung, 7.10.2018
- Herzog, Andreas. Höhenrausch, in: Hochparterre, Themenheft Prix Lignum 10/ 2018, S. 16–19
- Hubertus, Adam. Burkard Meyer Architekten. Suurstoffi 22 Risch-Rotkreuz, Schweiz, in: domus 033 9–10/2018, S. 101–107
- NFP 66 (Hg.). Suurstoffi 22: Erstes Holzhochhaus in der Schweiz, in: www.hfp66.ch 7.12.2017
- Pawlitschko, Roland. Parallelisierte Planungs- und Bauprozesse beim ersten Holzhochhaus der Schweiz, in: Detail Research BIM 2/2017, S. 100–103
- Eiholzer, Stefan. Jetzt werden auch Hochhäuser aus Holz in der Schweiz gebaut, in: SRF Regionaljournal Zentralschweiz 26.07.2017 (audio)
- Erstes Holz-Hochhaus der Schweiz entsteht, in: Schreiner Zeitung 7.9.2016 (online)