Hochhaus B125
Adresse
6300 Zug
ZG
Der gekonnte Umgang mit Raum, Dimension und Proportion verleiht dem Hochhaus B125 eine hohe Ausstrahlungskraft. Das charaktervolle, dezente Auftreten ermöglicht eine gute Eingliederung in den vielschichtigen Kontext. Philipp Brühwiler und Konrad Hürlimann zeigen wie die baulichen Entwicklung Zugs hin zu einer höheren Dichte und Urbanität gelingen kann.
Chronologie
Das Hochhaus B 125 wurde nach den Plänen der Zuger Architekten Philipp Brühwiler und Konrad Hürlimann in den Jahren 2010 bis 2014 realisiert.
Lage
Das Gebäude befindet sich an der Baarerstrasse 125, an der Einmündung der Seitenstrasse Untermüli. Die Baarerstrasse ist die Ausfallachse aus Zug nach Norden, in Richtung Baar. Zug entwickelt sich hier sehr dynamisch und wird zunehmend urbaner. In der unmittelbaren Umgebung des Hochhauses finden sich umgenutzte Fabrikbauten mit Backsteinfassaden, grosse Wohnblöcke, Bürogebäude sowie einige Gewerbebauten. Zudem bestehen Sichtbezüge zu zwei weiteren Hochhäusern an der Baarerstrasse. Der Haupteingang zum Hochhaus B125 liegt im Osten an der Baarerstrasse. Seitlich der Strasse, im Norden des Gebäudes, befindet sich ein etwas erhöhter und baumbepflanzter Kiesplatz als öffentlicher Aussenraum mit einem zweiten Zugang.
Beschreibung
Das 18-geschossige Hochhaus ragt von einem quadratischen Grundriss ausgehend 60 Meter in die Höhe, woraus sich eine klare, allseits gleiche Gebäudekubatur ergibt. Der obere Abschluss des Gebäudes wird durch eine Attika betont, welche die Dachaufbauten verbirgt. Das durch einen Sockel etwas vom Strassenniveau abgehobene Eingangsgeschoss ist überhoch ausgebildet. Die beiden Zugänge sind als Loggien in den Kubus eingezogen. Strassenseitig führt eine mittig angeordnete integrierte, breite Freitreppe zum Eingangsbereich, seitlich davon wird eine Bar und ein Ladenlokal erschlossen. An den darüber liegenden Geschossfassaden alternieren umlaufende Fensterbänder und schmale, in dunklem Basaltstein gehaltene Brüstungselemente. Vor den Fenstern sind dunkle Stoffmarkisen als Verschattung angebracht. Zusammen mit den einheitlich weissen Vorhängen im Inneren variiert der Charakter der Fassaden je nach Wetter und Tageszeit.
Die vertikale Erschliessung und die Infrastruktur des B125 ist auf drei Kerne im Zentrum des Gebäudes verteilt. In den ersten vier Obergeschossen sind Büros untergebracht. Darüber befinden sich 13 identische Wohngeschosse mit jeweils drei Wohnungen. Die Wohnungen besitzen drei bis vier Zimmer auf 100 bis 135 Quadratmetern. Alle verfügen über horizontal verschiebbare Fenster und eine verglaste, von aussen nicht sichtbare Loggia. Unter dem Gebäude und dem angrenzenden Aussenraum befindet sich eine zweigeschossige Parkgarage.
Literatur
- Kanton Zug (Hg.). Auszeichnung guter Bauten im Kanton Zug 2006–2015. Zug 2016, S. 54–59
- Brandstätter, Gerald. Innovation auf höchster Ebene, in: Fassade 4/2016, S. 15–18
- Peterson, Palle. Gelocht, geschüttelt, gebändert, in: Hochparterre 10/2014, S. 24–27
- Otto Fischer AG (Hg.). Der Sonne entgegen, in: eco2friendly 11/2014, S. 30–31
- Sieber, Hugo. Oase an der Hauptstrasse, in: Zuger Heimatschutz Jahresbericht 2014, S. 5
- Brühwiler, Philipp Architekt BSA/SIA (Hg.). B 125. Wohnen und arbeiten wo Zug sich bewegt. Zug 2013, S. 3–26