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    Heiligkreuzkirche

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    Förderers Heiligkreuzkirche, einer seiner frühsten Sakralbauten, steht im Zeichen des Brutalismus der Spätwerke Le Corbusiers. Der in einer für Förderer typischen Formsprache erstellte monolithische, aber zurückhaltende Sichtbetonbau will Assoziationen mit traditionellen Sakralbauten vermeiden. Die Heiligkreuzkirche überzeugt mit ihrer überraschenden und spannungsvollen Volumetrie sowie dem Wechsel von belichteten und beschatteten Flächen, die den Bau lebendig wirken lassen. Die Kirche wurde 2011 von der Kantonalen Denkmalpflege als schützenswert eingestuft.  

    Chronologie

    Der Basler Architekt und Bildhauer Walter M. Förderer gewann 1964 gemeinsam mit Rolf Otto und Hans Zwimpfer den von der katholischen Kirchgemeinde Bern ausgeschriebenen Wettbewerb zum Bau einer Kirche im Berner Tiefenauquartier. Zuvor hatte die Gemeinde 1959 eine Parzelle gekauft und 1962 die Pfarrei Heiligkreuz gegründet. Nach einigen Anpassungen des Wettbewerbsentwurfs fand 1967 der erste Spatenstich statt und der Bau wurde am 1. Juni 1969 schliesslich eingeweiht. 2011 erfolgte eine Innenraumsanierung. Seit 2018 ist die Kirche Zentrum der rumänisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaft.

    Lage

    Die Kirche Heiligkreuz befindet sich an einem Hangfuss auf der Engehalbinsel im Norden der Stadt Bern im ruhigen Wohnquartier Tiefenau. Ein- und Mehrfamilienhäuser aus den 1950er und 1960er Jahren und das ehemalige Spital Tiefenau aus den 1910er Jahren umgeben die Kirche. Der Bau liegt auf einer Eckparzelle am Kastellweg und wird im Südosten über die Tiefenaustrasse erschlossen. Wenige hundert Meter nördlich befindet sich die reformierte Matthäuskirche.

    Beschreibung

    Das dreigeschossige, auf die Topografie reagierende Ensemble aus Beton ist auf den ersten Blick kaum als Sakralbau erkennbar. Das Pfarrhaus verdeckt grösstenteils den Blick von der Strasse auf die Kirche. Der höchste Punkt des Gebäudes ist der massige Glockenturm mit aufgesetztem Betonkreuz auf der Südseite. Dieser Turm markiert den Eingang zum polygonal gestalteten Atrium, welches auch über eine Treppe von der Tiefenaustrasse her erreichbar ist. In einer kreisförmigen Bewegung wird der Besuchende vom Atrium über den Innenraum bis zum Altar geführt. Die Fassaden aus Sichtbeton und die auffällig gestaltete Formgebung heben den gesamten Komplex von seiner Umgebung ab. Der Bau ist in seiner Grundform ein nicht geschlossenes Achteck mit gestaffelten Flachdächern, dessen Wände zusätzlich verwinkelt sind. Die Fassaden sind teils mehrschichtig gegliedert, weisen scheinbar willkürliche Ein- und Ausbuchtungen auf und polygonale Wandöffnungen erlauben spontane Ein- und Durchblicke in das lebendig wirkende Bauvolumen.

    Der auf das Gemeindeleben ausgerichtete Bau umfasst neben dem Kirchensaal und dem Pfarrhaus mit zwei Wohnungen auch Büros und Sitzungszimmer. Der Innenraum lässt sich von der äusseren Erscheinung des Baus ableiten und setzt ebenfalls den Sichtbeton als dominierendes Material in Szene. Durch quadratische Öffnungen in den Wänden und im Flachdach sowie durch schachtartige Maueröffnungen gelangt ein wenig Tageslicht in den nach Nordosten ausgerichteten Kirchensaal. Die Bedeutung des Altars wird durch die Erhöhung um eine Stufe gegenüber dem übrigen Saal akzentuiert, das Dach senkt sich hingegen in zwei Schritten zur Kirchenmitte. Ein an der Chorwand herausgearbeitetes Betonkreuz trägt zusammen mit 12 weiteren Pfeilern die Kirchendecke. Die Eichenholzbänke bilden einen starken Kontrast zum Beton, der die Spuren der Holzschalung in seiner Oberfläche wiedergibt.

    Literatur

    • Seyffer, Ann-Kathrin. Die Heiligkreuzkirche in Bern, Bern 2017
    • Bauinventar Denkmalpflege der Stadt Bern. (2017). Kastellweg 7 (online)
    Stand
    2023
    Bearbeitung
    Dana Baumann und Elif Öcalan

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