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    Heerenberghof

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    Heerenberghof

    Detail (Mauer)

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    Heerenberghof

    Innenraum (Stall)

    Heerenberghof

    Innenraum (Wohnzimmer)

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    Der Heerenberghof folgt einem in den 1960er-Jahren äusserst innovativen Betriebskonzept und fügt sich gut in den bewaldeten Hügelzug beziehungsweise in die freie Landschaft ein. Als Wohnsitz und Atelier eines der wichtigsten Schweizer Architekten der Zeit mutet das Ensemble eher bescheiden an. Die Innenräume widerspiegeln jedoch eindrucksvoll die Vielfalt und die Raumqualitäten, die Walter Maria Förderer auch bei seinen herausragenden Sakralbauten realisierte.

    Chronologie

    Der Heerenberghof ist ein besonderer Bauernhof: Er wurde in den Jahren 1962 bis 1966 vom Architekten Walter Maria Förderer errichtet, dem Schwager des Bauern Hermann Hübscher. Förderer plante den Wohnteil des damals weit ausserhalb des Dorfkerns gelegenen, neuen Anwesens als Doppelhaus. Eine Haushälfte diente fortan als Atelier und Domizil der Architektenfamilie. An der Expo 64 in Lausanne liess sich Hermann Hübscher vom Konzept des Offenstalls überzeugen und änderte während der Ausführung die Stallplanung. Wenige Jahre nach dem Bezug wurde ein Werkstattgebäude ergänzt, zuletzt ein Windfang an der Ost- und eine gedeckte Terrasse an der Westfassade. Der Hof wird als Mischhof betrieben, neben 20 Kühen werden Weizen, Mais, Zuckerrüben und Sonnenblumen kultiviert. 2004 wurde die Rindviehhaltung aufgegeben und der Rebbau intensiviert. Die Familie Hübscher hält heute ausserdem eine kleine Schafherde und produziert Schafwollduvets.

    Lage

    Die Gemeinde Thayngen liegt im sogenannten Reiat, der hügeligen Landschaft im Osten des Kantons Schaffhausen, und ist vom Rebbau geprägt. Die Besiedelung des Heerenbergs war nicht Teil der Melioration, sondern dem aussergewöhnlichen Bauherrenteam geschuldet. Das 18 Hektar umfassende Anwesen liegt südlich des Heerenholzes an einer Hangkante auf 530 Meter über Meer und 80 Meter höher als das Dorf. Im Norden des Baukomplexes zieht sich der Stall parallel zum Hang. Der Wohnteil im Süden ist gestaffelt in den Hang gefügt. Die Werkstatt schliesst den dazwischenliegenden Wirtschaftshof gegen Westen ab. Die Wohnung der Bauernfamilie ist vom Wirtschaftshof aus erschlossen, die Förderers nutzten einen tiefergelegenen Eingang auf der Ostseite.

    Beschreibung

    Das Doppelhaus ist aus Pultdachkuben addiert, die teilweise ein Satteldach formen, teilweise versetzt zueinander und teilweise frei positioniert sind. Der Putzbau ist mit Welleternit gedeckt. Die Fenster sind frei in die Wände eingeschnitten und teilweise mit Klappläden versehen. Kern der ehemaligen Förderer-Wohnung ist ein offener Raum auf vier Ebenen. Die Treppe führt um den Kamin und erschliesst neben dem Wohn-/Essbereich auch ein Kaminzimmer sowie eine Leseecke und eine Büroempore. Die beiden Wohnungen sind über den Schlafbereich miteinander verbunden. Der Wohnraum des Betriebsleiters ist bis zum First hin offen und bietet eine Grosszügigkeit, die man im stark gegliederten Bauvolumen nicht vermuten würde. Die Formensprache des Werkstattgebäudes ist am Wohnhaus orientiert.

    Der Stall besitzt ein Satteldach, das Bauvolumen ist zweigeteilt und in der Höhe gestaffelt. Die Holzkonstruktion auf einem Betonfundament ist gegen Süden vollständig geöffnet. Der innovative Offenstall besitzt mehrere Niveaus: Über den Lagern ist ein Futtergang angeordnet. In beiden Bereichen konnte sich das Vieh frei bewegen, ebenso im angegliederten Melkstand. Bedient wurde der Futtergang über einen erhöhten, befahrbaren Längsgang, der alle funktionalen Bereiche des Stalls verbindet. Die Teilunterkellerung birgt ein Kartoffellager.

    Stand
    2020
    Bearbeitung
    Marion Sauter, Benno Furrer

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