Hauptsitz Emmi
Adresse
6005 Luzern
LU
Der Emmi-Hauptsitz zeichnet sich durch seine Fassadengestaltung aus. Die rund 90 Zentimeter tiefe Raumschicht ragt unter den zahllosen zeitgenössischen Kuben hervor. Sie ist, zusammen mit den Rafflamellenstoren, ausserdem ein wesentlicher Bestandteil des Haustechnik-Konzepts. Vorbild war hierfür unter anderem das 2008 von Baumschlager Eberle Architekten errichtete Hit-Gebäude der ETH Zürich.
Chronologie
Die Emmi Management AG hat sich entschlossen, ihren neuen Hauptsitz auf dem Areal der ehemaligen «Butterzentrale» an der Landenbergstrasse in Luzern zu errichten – die Produktion war hier Ende 2007 eingestellt worden. Im Januar 2010 wurde ein öffentlicher Studienauftrag für die Neugestaltung des Areals ausgeschrieben. Das Projekt «Shades of Milk» der Rüssli Architekten AG setzte sich durch. Die Wohn- und Geschäftshäuser wurden von 2012 bis 2015 realisiert, der Emmi-Hauptsitz war bereits im Jahr 2014 fertiggestellt.
Lage
Der Emmi-Hauptsitz liegt an der Ecke Eisfeld- und Landenbergstrasse, welche sich unweit des Ufers des Vierwaldstättersees, südöstlich des Luzerner Bahnhofs, befinden. Der Hauptsitz ist als Solitärbau konzipiert und bildet den Kopfbau einer aus drei Wohn- und Atelierhäusern bestehenden, offenen Blockrandbebauung. Vor dem Emmi-Hauptsitz, der 200 Arbeitsplätze fasst, ist ein grosszügiger Platz mit einem Wasserbecken angelegt. In den anderen drei Gebäuden wurden auf jeweils vier bis sechs Geschossen 83 Eigentumswohnungen und weitere 6’000 Quadratmeter Büro- und Atelierflächen realisiert. Dem Projektnamen «Shades of Milk» entsprechend sind die Gebäude in den Farbtönen verschiedener Milchgetränke gehalten. Umgeben ist die Überbauung von grossformatigen Bauwerken wie der Kantonsschule Alpenquai und dem Eiszentrum Luzern.
Beschreibung
Der Emmi-Hauptsitz gründet auf einem quadratischen Grundriss und hat vier Geschosse, welche jeweils eine lichte Höhe von 3,5 Meter aufweisen. Die Fassade ist geprägt von einem stringent hochrechteckigen, weissen Metallblechraster, das dem voll verglasten Kernbau vorgehängt ist und eine eigene Raumschicht bildet. Die horizontalen Bleche überdecken die Deckenkonstruktion und verjüngen sich nach aussen. An den Gebäudeecken wechselt die Orientierung der vertikalen Bleche und löst so die strenge Kante auf. Der Abschluss des Flachdachs ist ebenfalls in das Raster eingebunden. Auf jeder Seite ist die Rasterfassade einmal unterbrochen: Der um eine Achse aus der Mitte gerückte Eingang präsentiert sich als zweigeschossige, braun hervorgehobene Rahmung. Die zweigeschossige Rahmung wiederholt sich an allen Fassadenseiten um jeweils ein Geschoss versetzt und kennzeichnet die sogenannten Kommunikationsräume.
Kern des Erdgeschosses ist eine grosszügige, zweigeschossige Eingangshalle mit Galerie, die auch vertikale Erschliessung des Hauses beinhaltet. Die skulpturale, gewendelte Haupttreppe ist mit einem Oberlicht überdeckt. Im Erdgeschoss befinden sich ausserdem die Kantine, Sitzungszimmer und einige Arbeitsplätze. Die Obergeschosse beherbergen Grossraumbüros, Einzelbüros, weitere Sitzungszimmer und jeweils einen der zweigeschossigen Kommunikationsräume, die auch als gedeckte Aussenräume genutzt werden können. Da der Bau als Skelettbau ausgebildet ist und die Erschliessung zentral erfolgt, ist eine flexible Nutzung möglich.
Literatur