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    Gewerbliche Berufsschule

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    Innenraum

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    Die Gewerbliche Berufsschule in Chur ist einer der frühen grossen Bauten von Andres Liesch, der im Lauf seiner Karriere fast 40 Schulhäuser errichtet hat. Mit der Berufsschule in Chur reagierte er gezielt auf die kleine Grundstückfläche in einem Wohnquartier, in dem sich der Bau architektonisch abhebt. Dies gelang vor allem durch den erhöhten Pausenhof und das Sockelgeschoss.

    Chronologie

    In den 1960er Jahren nahm in Chur die Zahl der Berufsschülerinnen und -schüler zu. Deshalb wurde 1966 ein Kredit für den Bau eines neuen Gewerbeschulhauses gewährt. Den ausgeschriebenen Wettbewerb gewann Andres Liesch. Das Schulhaus für etwa 2500 Schülerinnen und Schüler wurde im Sommer 1969 eröffnet. 1977 wurde das Hauptgebäude um eine Etage aufgestockt und 1986 eine neue Turn- und Sportanlage eingeweiht, die wiederum das Architekturbüro Andres Liesch ausführte. Ab 1999 kamen zwei Erweiterungen an der Sennensteinstrasse dazu.

    Lage

    Die Schule liegt wenige hundert Meter nordwestlich des Churer Bahnhofs in einem Wohnquartier. Sie wird im Nordosten von der Scalettastrasse und im Südwesten von der Sennensteinstrasse gerahmt. Der Haupteingang befindet sich an der Scalettastrasse. Der eingeschossige Nebenbau ist im Winkel zum Hauptgebäude angeordnet. Das Provisorium und ein weiteres Nebengebäude liegen an der Sennensteinstrasse, sind aber auch durch einen Seiteneingang vom Hauptgebäude aus erreichbar und haben einen kleinen Aussenbereich.

    Beschreibung

    Der kompakte sechsgeschossige Sichtbetonbau fügt sich durch seinen erhöhten Pausenplatz, der über eine Freitreppe erreichbar ist, gut in die Wohnumgebung ein. Das verglaste Sockelgeschoss hebt den Bau zusätzlich vom Strassenniveau ab. Die Tragstruktur kann im Gebäude deutlich abgelesen werden. Erreicht wurde dies durch sichtbares Fügen und Schichten der vorfabrizierten Bauelemente, was sich vor allem an den Unterzügen aus Beton im Inneren zeigt. Das führt zudem zu einer gleichmässigen Rhythmisierung der Fassade und durch die vorspringenden Brüstungen und Fensterbänder zu einer betonten Horizontalität. Dies Ausführung als Eisenbetonskelettbau gewährleistet die Anpassungsfähigkeit der Raumaufteilungen.

    Im Südwesten des Pausenhofs steht das viergeschossige Hauptgebäude und im Nordwesten der eingeschossige Nebenbau. Man erreicht das Schulhaus durch einen eingezogenen, witterungsgeschützten Eingangsbereich, der mit Wandmalereien geschmückt ist. Das Hauptgebäude ist um eine zentrale Sichtbetontreppe angeordnet, die als vertikale Erschliessung dient. Diese Erschliessung geht bis zum Dachgeschoss, wo mehrere Eingänge auf die Terrasse führen. Die teils gedeckte Dachterrasse erstreckt sich über das ganze Attikageschoss und ist quadratisch um den Kern angeordnet. Über das Sockelgeschoss gelangt man zum Anbau und dem provisorischen gelben Pavillon, die sich an der Sennensteinstrasse befinden.

    Im viergeschossigen Hauptbau befinden sich die Schulzimmer und Räume wie zum Beispiel Bibliothek und Lehrerzimmer. Im eingeschossigen Nebenbau sind die Kantine und die Aula untergebracht. Der Sichtbeton wird punktuell von Eichenholz begleitet. Ansonsten kommen im Inneren – etwa in der Bibliothek – auch Glasfassaden zum Einsatz.

    Literatur

    • Das neue Gewerbeschulhaus der Stadt Chur, in: Schweizerische Bauzeitung 89 (1971), Heft 45, S. 1135–1139 (online)
    • Hanak Michael. Skulpturale Nachkriegsmoderne in Chur, in: Bündner Monatsblatt 2013, Heft 1, S. 65–98 (online)
    • Walser, Daniel A. Substanz gewinnen durch klare architektonische Aussage. Den Zeitgeist erfassen, ohne den Genius Loci zu verraten: Andres Liesch (1927–1990), Architekt, Chur und Zürich, in: Bündner Monatsblatt 2019, Heft 2, S. 178–199 (online)
    • Seifewrt, Ludmilla. 03 – Gewerbliche Berufsschule, Chur, in: Baukultur Graubünden 1950-2000. Chur 2020 (online)
    Stand
    2021
    Bearbeitung
    Petra Tomic

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