Geschäftshaus Alpenquai
Adresse
6005 Luzern
LU
Hans Eggstein und Walter Rüssli realisierten mit dem Geschäftshaus Alpenquai drei Jahre nach der Fertigstellung des aufsehenerregenden Centre Pompidou in Paris eine kleine High-Tech-Innovation am Vierwaldstättersee. Der klar strukturierte Baukörper mit aussenliegender Tragstruktur wirkt auch knapp vierzig Jahre nach seiner Fertigstellung noch modern.
Chronologie
Das Geschäftshaus Alpenquai wurde in den Jahren 1980 bis 1981 nach Plänen der Architektengemeinschaft Hans Eggstein und Walter Rüssli errichtet. Der Bau wird seither von verschiedenen Firmen genutzt.
Lage
Der Alpenquai befindet sich südöstlich des Luzerner Bahnhofs. Namensgebend für die Uferstrasse an der Ufschötti ist der Ausblick auf die Voralpen. Das Geschäftshaus grenzt im Nordwesten an das Gebäude Alpenquai 10, im Südosten wird es von der Werkhofstrasse gefasst. Der Anschluss an das Nachbargebäude ist als Fuge ausgeformt, hier befindet sich auch die Tiefgarageneinfahrt und der überdeckte Eingang zum Hausteil Alpenquai 12. Der zweite Gebäudeeingang liegt an der Südostfassade und führt in den Hausteil Alpenquai 14.
Beschreibung
Das Geschäftshaus umfasst eine Tiefgarage, fünf Vollgeschosse und zwei zurückspringende Attikageschosse mit Dachterrassen. Das Erdgeschoss gründet auf einem Betonsockel. Die drei freien Fassaden sind unterschiedlich gestaltet. Die beiden Strassenseiten bilden die repräsentativen Fronten und zeigen die Stahlkonstruktion: In horizontaler Richtung sind Kastenprofile, in vertikaler Richtung gekuppelte Rundprofile angeordnet. Als Ecklösung ergibt sich daraus ein Bündel aus drei Stützen. Die Stahlkonstruktion ist in zwei hellen Grüntönen nuanciert. Das oberste Vollgeschoss ist durch eine auskragende Bodenplatte abgesetzt. Die daraus resultierende, schmale Balkonzone ist mit einen markanten Fachwerkträger abgeschlossen. Das Brüstungselement wiederholt sich als einfaches Profil an allen anderen Obergeschossen. Hinter der tragenden Stahlstruktur befinden sich raumhohe Fenster, gefasst von einem dunkelgrünen Pfosten-Riegel System. Lamellenstoren gewähren den Sonnenschutz. Das Treppenhaus liegt an der Nordostfassade: Es beinhaltet eine von aussen sichtbare Stahlwendeltreppe und führt bis ins oberste Attikageschoss – ein vertikaler Akzent, dessen verglaste Stahlkonstruktion blau ist gefasst und sich somit vom Gebäude farblich absetzt. Der Zusammenhalt der Stahlträger erfolgt durch Auskreuzungen – am Treppenturm sind diese zu Ausfachungen gesteigert. Die Hausrückseite ist in Sichtbeton gestaltet und springt ebenfalls gegen das Nachbargebäude zurück. Als verbindendes Element zu den beiden Schauseiten fungiert eine Stützenreihe im Erdgeschoss sowie die auskragende Bodenplatte und die Fachwerkträger-Brüstung im obersten Vollgeschoss. Die Fensteröffnungen der Rückseite sind ebenfalls um ein horizontales Brüstungsprofil in Grün ergänzt, ausserdem sind die Storenkästen grün gefasst.
Literatur
- Rüssli Architekten AG (Hg.). Walter Rüssli Architekt. Bauten und Projekte – eine Werkübersicht 1958–2000. Luzern 2011 (nicht publiziert)
- Füchslin, Marco. Architekt Hans Eggstein. Bauten und Projekte. Eine Werkdokumentation. Sulgen/Zürich 2007, S. 130–131
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