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    Gemeindeschule

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    Gemeindeschule

    Innenraum (Verbindungsgang)

    Gemeindeschule

    Innenraum (Verbindungsgang)

    Gemeindeschule

    Innenraum (Treppenhaus)

    Gemeindeschule

    Innenraum (Treppenhaus)

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    Ernst Gisel hat sich der Aufgabe gestellt, mit dem Gemeindeschulhaus in Dialog mit dem historischen wie alpinen Kontext zu treten. Dies umfasst vor allem die sensible Einbindung in den Hang und die feine Proportionierung des Bauvolumens. Der Entwurf war nicht als Kontrast gedacht – die Baugeschichte widerspiegelt jedoch eindrucksvoll den schwierigen Weg der Etablierung der Moderne in ländlichen Regionen.

    Chronologie

    Die Engelberger Gemeindeschule mit dem Kindergarten wurde 1965 von Ernst Gisel entworfen und 1967 fertiggestellt. Ihr Flachdach sorgte immer wieder für Diskussionen. Deshalb entschieden sich die Behörden 1988/89, einen Wettbewerb unter eingeladenen Architekten zu veranstalten. Ziel war es, eine alternative Dachkonstruktion zu finden, die sich «besser» ins Ortsbild einfügt. Ernst Gisel wurde indes nicht angefragt. Die meisten eingeladenen Architekten zogen ihre Teilnahme aus Respekt vor Ernst Gisel zurück. Prämiert wurde der Entwurf der Kuster Infanger Architekten, die eine Chalet-Lösung mit Satteldach vorsahen. Da sich viele namhafte Architekten gegen diese Lösung aussprachen, blieb vorerst alles beim Alten. Die Aufstockung erfolgte schliesslich in den Jahren 1997/98: Mit der Arbeitsgemeinschaft Ernst Gisel und Kuster Infanger Architekten AG wurde ein guter Kompromiss gefunden.

    Lage

    Das Gemeindeschulhaus befindet sich im Osten von Engelberg in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kloster in einer schwer zu erschliessenden Hanglage. Die räumliche Situation bietet jedoch eine Panoramasicht ins Engelberger Tal. Nähert man sich von Süden, passiert man das Beinhaus St. Antonius und den angrenzenden Friedhof. Die Schulanlage beginnt mit dem quer zum Hang stehenden Kindergarten, es folgen das Gemeindeschulhaus und das 2015 von Rahbaran Hürzeler Architekten und BGM Architekten anstelle des Alten Schulhauses fertiggestellte Schulhaus Mühlematt. Die Lage und das knappe Grundstück erforderten eine Aussenraumgestaltung mit terrassierten Höfen über einer ins Erdreich versenkten Turnhalle.

    Beschreibung

    Das Gisel-Schulhaus – ursprünglich ein kubischer Sichtbetonbau – umfasst zwei im Winkel zueinander angeordnete, dreigeschossige Riegel. Die Dächer der Turnhalle und des Verbindungstrakts schaffen einen Pausenhof, der über eine Freitreppe im Westen erschlossen ist. Die gestufte Anordnung der Baukörper am und im Hang verleiht der Anlage harmonische Proportionen, ebenso ein Versatz im Dachbereich der beiden Schultrakte. Aus dem konstruktiven Gerüst der Turnhalle wuchsen ehemals Blumentröge hervor, die den Pausenhof fassten – inzwischen sind diese durch ein Geländer ersetzt. Die Pfeiler kragen schräg und markant vor und akzentuieren die talseitige Fassade. Verbindung zu den Schultrakten schaffen einheitliche Rasterfassaden mit identischen Fensterbreiten und -formaten, welche die Anlage mit wenigen Ausnahmen prägen. So springt etwa die talseitige Südostecke in mehreren Etappen zurück und markiert so einen der Zugänge. Drei weitere Portale finden sich im Bereich des Pausenhofs. Die Aufstockung um jeweils ein Geschoss setzt sich in Leichtbauweise vom massiven, zwischenzeitlich gedämmten und weiss verputzten Unterbau ab. Die Fenster sind feiner gegliedert und setzten vertikale Akzente. Der Aufbau ist mit Kupferblech verkleidet und wird als Attikageschoss wahrgenommen. Türkise Fensterelemente schaffen eine Verbindung zwischen Alt und Neu.

    Der Hang birgt eine innere Kaskadenerschliessung, ausgehend von der südwestlichen Ecke. Der Sichtbetonbau ist im Inneren um Backsteinwände ergänzt – hier hat sich der ursprüngliche Charakter des Baus erhalten.

    Literatur

    Maurer, Bruno; Oechslin, Werner (Hg.), in Zusammenarbeit mit Grunewald, Almut. Ernst Gisel Architekt, (Dokumente zur modernen Schweizer Architektur), Zürich 2010 (2., überarb., erw. u. aktualisierte Aufl.), S. 242–247. – Gmür, Otti. Bauen in Obwalden 1928–98. Alpnach 1999, S. 30–31. – Rucki, Isabelle; Huber, Dorothee (Hg.). Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert. Basel 1998, S. 221–222. – Hartmann, Rahel. «Chalet»- wider Gegenwarts-Architektur?, in: Heimatschutz 2/1994, S. 15–16. – Gisel: verschandelt, in: Hochparterre 12/1993, S. 9. – Zeller, Christa (Hg.). Schweizer Architekturführer 1920–1990. Nordost- und Zentralschweiz (Bd. 1). Zürich 1992, S. 231. – Schulhaus in Engelberg, in: Werk 7/1968, S. 459–461.

    Stand
    2017
    Bearbeitung
    Mehri Fakherigharicheh

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