Einkaufszentrum Länderpark
Adresse
6370 Stans
NW
Architektur
Weitere Bauphasen
Der Länderpark steht für eine kurze Phase, in der auf den Individualverkehr beziehungsweise den Autobahnausbau gesetzt wurde und gut erschlossene, aber dezentrale Zentren entstanden sind. Die Gestaltung von Malls ist kurzlebig, meist sind schon nach wenigen Jahren umfangreiche Modernisierungen erforderlich. Den Architekten von TGS und G. Burch Partner gelang ein überzeugender Modernisierungsschritt, begründet vor allem im künstlerischen Farbkonzept von Hubert Hofmann.
Chronologie
Am 27. April 1975 entschieden sich die Nidwaldner an der Landsgemeinde für den Bau des Länderparks in Stans. 1980 konnte das vom Architekturbüro Klemenz Flubacher konzipierte Einkaufszentrum eröffnet werden. In den Jahren 2008 bis 2010 wurde der Länderpark von TGS Architekten und G. Burch Partner auf Minergie-Standard nachgerüstet und modernisiert. Zudem wurde die Verkaufsfläche erweitert.
Lage
Der weitläufige Länderpark liegt in Stans, zwischen dem Stanserhorn und dem Vierwaldstättersee. Das Einkaufszentrum befindet sich ausserhalb des Dorfkerns direkt neben dem Autobahnanschluss Stans-Nord. Das Areal wird von der Bitzi- und der Stansstaderstrasse gefasst. Für die Erschliessung des 970 Stellplätze umfassenden Parkhauses wurde im Südwesten eigens ein Kreisel angelegt. Die Ausfahrt ist an der Westseite des Länderparks situiert, der Warenumschlag erfolgt über die Nordseite. Im Osten und Westen grenzen locker bebaute Wohnquartiere an, im Westen ist der Länderpark von Wiesen gefasst.
Beschreibung
Der Länderpark, ehemals ein Sichtbetonbau, wurde 2008 grundlegend umgestaltet. Das viergeschossige Gebäude ist in einen Parkhausteil im Westen und einen Mall-Bereich im Osten unterteilt. Dazwischen liegt eine verglaste Eingangshalle, die durch ein aufgesetztes Lichtgeschoss hervorgehoben ist. Die beiden Bauteile sind versetzt angeordnet und fassen so einen grosszügigen Vorplatz, an dem auch eine Bushaltestelle situiert ist. Ein besonderes Merkmal des heutigen Länderparks sind die neuen Fassaden mit den nunmehr abgerundet geformten Gebäudeecken. Das Farbkonzept des nahezu fensterlosen, kubischen Baukörpers wurden vom Künstler Hubert Hofmann entwickelt. Hofmanns Idee war es, das Einkaufszentrum als bunt gewürfeltes Containerschiff zu gestalten, das eben in den Hafen eingelaufen ist. Dafür wählte er 29 verschiedene Farbtöne aus, die gleichmässig an- und abschwellen. Die Farbflächen sind zwischen die markant vorkragenden und mit anthrazitfarbenen Metallpaneelen verkleideten Geschossdecken gespannt, was die horizontale Ausrichtung des Baukörpers betont. Auf der Nord- und der Westseite sowie dem Parkhausteil der Südfassade wurde die Fassade mit Textilien in Grün-, Braun- und Grautönen bespannt. Auf der Ostseite und dem Ladenteil der Südfassade wurden geschosshohe Glasscheiben verwendet, hinter denen laubengangartig die Anlieferungskorridore der Läden verlaufen. Die Glasscheiben sind mit drei verschieden Grautönen bedruckt, die dahinterliegenden Wände abschnittweise in den verschiedenen Farben gestrichen.
Die Eingangshalle erhält dank der grosszügigen Fensterfront an der Südfassade und dem Oberlicht viel Tageslicht. Um die Halle sind auf drei Geschossen 53 Geschäfte und drei Restaurants angeordnet; eine grosszügige, sich gabelnde Treppe führt auf die höheren Ebenen.
Literatur
- Huber, Werner. Fin de Chantier: Wohnliches Einkaufscenter, in: Hochparterre 5/2011, S. 76–77
- Latzel, Marc; von Matt, Othmar. Länderpark: Das Schönste weit und breit. Zürich 2010