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    Die Verwandlung einer Schmiede in ein Kino hat im Cinema Sil Plaz den ursprünglichen Charakter des Bauwerks bewahrt. Die Architekten Ramun Capaul und Gordian Blumenthal setzten sich zum Ziel, die atmosphärische Kraft der Architektur und die Spuren der alten Funktion auszuschöpfen. Dafür haben sie sich intensiv mit dem Ort und dem Material Lehm auseinandergesetzt und mit wenigen Eingriffen viel erreicht. Eine bauliche und gesellschaftliche Bereicherung für die Region.

    Chronologie

    Die Entwicklung von Videotechnik und Internet bedeuteten vor über zwanzig Jahren das Aus für das letzte Kino in Ilanz. 1989 wurde der Filmclub Ilanz gegründet, der auf eigene Faust Vorführungen organiserte. Seit 2004 nutze man dafür eine ehemalige Schmiede im Ortszentrum. Sie befindet sich auf der Rückseite des Haus Vieli, einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das in den 1980er Jahren von Rudolf Olgiati umgebaut worden war. Die Schmiede wurde zwischen 2009 und 2010 zum Vorführraum umgewandelt. Die Planung nahm das Architekten-Duo Ramun Capaul und Gordian Blumenthal in die Hand. So entstand das «Cinema Sil Plaz».

    Lage

    Wenige Gehminuten westlich vom Bahnhof Ilanz entfernt, liegt das Kino zwischen der Graubündner Kantonalbank und der Kirche Maria Himmelfahrt. Von der Via Centrala aus erfolgt die Erschliessung über eine Seitengasse in den rückwärtigen Anbau des Hauses.

    Beschreibung

    Das Kino liegt hinter dem dreigeschossigen Haus Vieli, dessen Frontfassade im Erdgeschoss durch Rundbögen und grosse Schaufenster durchbrochen wird. Der Kino-Anbau spiegelt nach aussen noch immer den Charakter der Schmiede. Lediglich neue Fenster, die vor die bestehenden gesetzt wurden, deuten auf die Umnutzung. Ansonsten dominiert der Bestand: Alte Steinmauern, sowie Tore und Fensterläden aus Holz. Das im Dunkeln beleuchtete Aushängeschild gibt die neue Nutzung als Kino zu erkennen. Das grosse Holztor dient als Haupteingang. Er führt in einen Vorraum, der vor und nach den Vorstellungen als Foyer genutzt wird. Der Kinosaal und das Foyer sind zudem über seitliche Eingänge erreichbar.

    Im Innern sind die Eingriffe sparsam aber gezielt eingesetzt worden, wodurch der Charakter der Schmiede erhalten blieb. Aussergewöhnlich sind die Wände aus Stampflehm, die mehrere bauphysikalische Anforderungen erfüllen: Die porige Oberfläche dämpft die Akustik, während das Material selbst die Feuchtigkeit im Raum reguliert und so eine Klimaanlage überflüssig macht. Die Einbauten aus massiver Eiche, unbehandeltem Stahl und lokalem Naturstein schaffen zusammen mit der Lehmmauer eine besondere Atmosphäre.

    Literatur

    • Simon, Axel. Fremd und doch so nah. Das Cinema Sil Platz in Ilanz, in: Bündner Monatsblatt. Zeitschrift für Bündner Geschichte, Landeskunde und Baukultur 2011, Heft 1, S. 90–96 (online)
    • Köhler, Kristina. Geschichten vom Kino. Cinema Sil Plaz, Ilanz, in: Filmbulletin. Zeitschrift für Film und Kino 59 (2017), Heft 366, S. 64. (online)
    • Cinema Sil Plaz, in: Wikipedia (online)
    Stand
    2018
    Bearbeitung
    Ramona Müller

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