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    Casino Frauenfeld

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    Das Casino Frauenfeld ist ein charakteristischer Bau der Nachkriegsmoderne und ein typisches Werk des Architekten Otto Possert. Es besticht durch die rote Auskragung und wirkt dadurch im Umfeld des Bahnhofsplatzes wie ein Wahrzeichen. Auch bei anderen Bauten Posserts finden sich kubisch gestaltete Fassaden und der abwechslungsreiche Einsatz von Gestaltungselementen wie etwa unterschiedliche Fensterformen.

    Chronologie

    An der Stelle des heutigen Stadtcasinos befand sich ursprünglich das im 19. Jahrhundert errichtete Hotel Bahnhof. Mit der Neueröffnung des Casinos, das Armin  Possert zwischen 1957 und 1959 verwirklichte, erhielt Frauenfeld einen der modernsten Säle der Ostschweiz. Ein geplanter Anbau, der im hinteren, südöstlichen Teil für eine Spielbank vorgesehen war, wurde nicht realisiert. Eine erste Sanierung, bei der auch eine eigene Küche eingebaut wurde, fand 1987 statt. 2001 wurde das Stadtcasino durch eine neuerliche Sanierung und Modernisierung in eine zeitgenössische Veranstaltungsstätte verwandelt. Diverse Büroräume beherbergen auf den obersten Etagen unter anderem die Verwaltung des Stadtcasinos, das Amt für Gesellschaft und Integration sowie eine Jugendanwaltschaft. 2022 war ein Verkauf des Casinos durch die Stadt geplant.

    Situation

    Das Stadtcasino bildet die nördliche Ecke einer Blockrandbebauung, die im Südwesten von der Oberstadtstrasse und im Südosten vom Unteren Graben umschlossen wird. Mit der Hauptfassade steht das Casino unmittelbar gegenüber vom Bahnhof. Zusammen mit einem südwestlich gelegenen Einkaufszentrum säumt es den verkehrsreichen Bahnhofplatz. Die Nordostfassade ist zum Kasernenplatz gerichtet, der in Form einer Allee gestaltet ist.

    Description

    Das fünfgeschossige Stadtcasino fügt sich an den nordwestlich anschliessenden ehemaligen Hotelbau an. In das marineblaue und verglaste Parterre führt ein asymmetrisch angeordneter, dunkelblau eingefasster Eingang mit verglasten Doppelflügeltüren. Darüber befindet sich an der nach Nordwesten gerichteten Seite eine zum Bahnhof hin gewendete, rote Auskragung. Diese Auskragung mit dem mehrseitig angebrachten Schriftzug «casino», ragt über drei Geschosse aus dem weiss verputzten Bau. Im unteren Drittel ist die Auskragung bodentief verglast und darüber mit geschlossenen grauen Lamellen versehen. Die Auskragung reicht von der westlichen Gebäudekante bis zum letzten Viertel der Schauseite. Das oberste Geschoss des Baus ist mit Bandfenstern versehen. Die Ostfassade setzt die Gestaltung des Parterres fort. Im oberen Teil ist sie ebenfalls weiss und grobkörnig verputzt. Ein breiter, deckenhoher Seiteneingang führt unter einer zweiten, grau gerahmten Auskragung ins Gebäude. Nach einem weiteren, kleinen Eingang wird der Bau von der Einfahrt zum tieferliegenden Hinterhof abgeschlossen. Anders als die zum Bahnhof gerichtete Auskragung beginnt die seitliche nahe bei der vorderen Gebäudekante, ragt weniger weit und lediglich aus dem zweiten Geschoss heraus. Doch ist sie ebenso wie die Auskragung an der Front bodentief verglast und erstreckt sich über zwei Drittel der Fassadenlänge. Über der seitlichen Auskragung werden die drei folgenden Geschosse ebenfalls durch Bandfenster belichtet. Das sehr niedrige, um eine Aussparung im Obergeschoss laufende Satteldach wirkt von der Strasse her wie ein Flachdach.

    Das geflieste Foyer besitzt eine Spiegelwand, die den Eingangsbereich optisch erweitert. Direkt neben dem Eingang befindet sich in nordöstlicher Richtung ein verglaster Lift, um den eine Wendeltreppe verläuft. Gegenüber dem Lift führt eine zweite Treppe zum ebenfalls gefliesten Aufenthaltsbereich vor dem Konzertsaal. Der Saal ist gänzlich in Holz ausgeführt und hat im Parterre im Gegensatz zur Empore keine feste Bestuhlung. Unter der Empore schaut man durch die Fenster der Auskragung auf den Bahnhofsplatz.

    Bibliographie

    • Berke, Dieter. Frauenfeld. Frauenfeld 1991, S. 268–269.
    • Anderegg, Andreas. Vom Hotel-Saal zur Visitenkarte, in: Einwohnerzeitung der Hauptstadt des Kantons Thurgau, Nr. 34/21.09.2009, S. 5.
    État
    2021
    En traitement
    Vinzenz Landmann

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