Anfos-Haus
Indirizzo
4051 Basel
BS
Das Anfos-Haus ist ein spätes Werk der Architekten Johannes Gass und Wilfried Boos, die ihre erfolgreiche Zusammenarbeit 1948 begannen. Es gilt als eines der eindrücklichsten Beispiele Basler Architektur mit komplexer Nutzungsdichte und ist ein typischer Zeitzeuge des wirtschaftlichen Aufschwungs der 1960er Jahre. Es wurde 2013 mit dem Preis für gute Bauten der Hochbauämter beider Basel sowie dem Heimatschutzpreis Basel ausgezeichnet und in das Inventar der Denkmalpflege als schützenswert aufgenommen.
Cronologia
Erbaut wurde das Wohn- und Geschäftshaus von 1963 bis 1969 durch die Architekten Johannes Gass und Wilfried Boos im Auftrag der UBS. Neben Büros und Läden enthielt das Gebäude Wohnungen in den oberen Geschossen und ein Parkhaus mit 300 Einstellplätzen im Untergeschoss. Von 2008 bis 2013 wurde das Gebäude tiefgreifend saniert. Die Sanierung war per Wettbewerb ausgeschrieben und den Auftrag sicherten sich Andreas Reuter und Dominique Salathé (sabarchitekten). Das ursprüngliche Erscheinungsbild der Fassaden sowie die Gebäudestruktur wurden erhalten. Weiter wurden das erste bis fünfte Geschoss entlang der Sternengasse erweitert und mit Balkonen ergänzt.
Contesto
Das Anfos-Haus befindet sich an der Aeschenvorstadt 48/50 in Basel-Stadt. In fünf Gehminuten ist es vom Bahnhof Basel SBB aus erreichbar. Das Gebäude liegt im Zentrum von Basel und ist auf die Fluchten der umgrenzenden Strassen Aeschenvorstadt, Sternengasse und Henric-Petri-Strasse ausgerichtet. Es bildet den nördlichen Kopf eines Blockgevierts. Auf der Südostseite grenzt es direkt an das Nachbargebäude. Die drei freigestellten Fassaden ermöglichen den direkten Zugang zu den Läden im Erdgeschoss, wobei einige Geschäfte über die Passage erschlossen werden. Das Parkhaus wird über die Henric-Petri-Strasse angefahren.
Descrizione
Die Fassade des Anfos-Hauses ist durch durchgehende Fensterbänder und teilweise unterschiedliche Brüstungslinien geprägt, wobei schwarze Metallfenster und hellgraue Kunststeinbrüstungen einen starken Kontrast bilden. Die Fenster haben einen Schiebeverschluss und sind von Aluminiumprofilen eingerahmt. Die Brüstungen bestehen aus einer Kunststeinmischung mit Weisszement, die in den 1960er Jahren verbreitet war. Das Erscheinungsbild des Gebäudes reflektiert seine vielseitige Nutzung. Der Baukörper schliesst den ersten Block am Eingang zur Aeschenvorstadt dezent ab. Die Nordfassade hat im ersten Obergeschoss einen auskragenden Balkon, während die Gebäudeecke im Norden zurückspringt und auf der Westfassade Loggien entstehen lässt. Im Attikageschoss befindet sich eine umlaufende Terrasse. Die Skelettbauweise mit breiten Stützen trägt die Eisenbetondecken und ist gleichzeitig auch ein gestalterisches Element. Jede Fassade hat einen Eingang zur Passage, und auf der Südseite befindet sich der Eingang zur Tiefgarage. Über jedem Eingang und an der Gebäudeecke im Norden ist die Beschriftung «anfos/haus» angebracht.
Auf einer Fläche von 2650 m² bietet das Anfos-Haus Einzelhandelsflächen, Restaurants, Büros, Wohnungen, eine Tiefgarage sowie ein Fitnesscenter. Zur Erschliessung der Büro- und Wohnräume sowie einzelner Läden führt eine Passage durch das Gebäude. Im Zentrum dieser Passage befindet sich eine zweigeschossige Halle, deren gesamte quadratische Deckenfläche aus einem Oblicht besteht, wodurch die Halle von Tageslicht erhellt wird. Das Oblicht ist durch regelmässig aneinandergereihte Dreiecksformen strukturiert. Die Decke der Passage besteht aus spiegelndem, schwarz lackiertem Stahlblech. Grosse Glasflächen und schwarze Profile prägen den Innenraum.
Bibliografia
- Brüllmann, Daniel. Investoreninteressen und Denkmalpflege im Dialog. Kongress der Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger. Zürich 2018, S. 7, 9 und 12 (online)
- Architektur Basel. Anfos-Haus. Basler Baukultur entdecken. No 29. 19.12.2016 (online)
- Hochbauamt Basel-Landschaft; Hochbauamt Basel-Stadt. Auszeichnung guter Bauten 2013. Basel 2013, S. 22 (online)
- Züger, Roland. Haus und Hintergrund, in: Werk, Bauen + Wohnen 100 (2013), Heft 11, S. 62–66 (online)
- Anfos Haus und Haus Demenga. Basel, in: Das Werk 59 (1972), Heft 1, S. 26–27 (online)