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    Die Alterssiedlung an der Kesselstrasse 9 in Frauenfeld ist ein gut erhaltener Bau der Schweizer Nachkriegsmoderne. Ihre Bauweise steht stellvertretend für die Schottenbauweise, welche während dem Bauboom der 1970er Jahre in der Schweiz oft zum Einsatz kam. Trotz der grossen Dichte zeichnet sich die Anlage durch eine hohe Wohnqualität aus, die zur Entstehungszeit überzeugt haben muss.

    Chronologie

    Der Bau einer Alterssiedlung war erforderlich, weil die Zahl der Senioren während des wirtschaftlichen Booms der Nachkriegsjahrzente stieg. Das Baugesuch wurde von den Architekten Willy Kräher und Karl Jenni am 7. Dezember 1970 eingereicht. Der Bau wurde 1974 begonnen und 1975 fertiggestellt.

    Lage

    Die Alterssiedlung liegt auf einer Grünfläche, welche an das Westufer der Murg angrenzt. Südlich und östlich des Hauses ist die umgebende Fläche unbebaut. Die Zufahrt zur Kesselstrasse 9 erfolgt von der Zürcherstrasse aus in Richtung Süden. Westlich des Gebäudes liegt die Walzmühlestrasse, zu der jedoch kein direkter Zugang besteht.

    Beschreibung

    Die beigefarbene Alterssiedung an der Kesselstrasse 9 ist ein vier- beziehungsweise fünfgeschossiger Flachdachblock in Schottenbauweise. Er steht auf einem geländeausgleichenden Unterbau mit Tiefgarage. Der Grundriss des länglichen Gebäudes ist stumpf abgewinkelt, um sich dem Verlauf der Murg anzupassen. Alle Stockwerke sind nahezu identisch gegliedert. Der Eingang liegt an der Zufahrtsstrasse auf der Nordseite des Gebäudes. Dort werden die Wohnungen mit verschatteten Laubengängen erschlossen. Die schmalen Abschlussseiten sind massiv. An der Gelenkstelle zwischen den beiden abgewinkelten Trakten liegt ein abgerundeter Turm mit Treppenhaus und Liftanlage. Dieser verfügt über ein schmales vertikales Bandfenster, welches sein Inneres mit Tageslicht versorgt. Die flussseitige Fassade ist mit blockhaft hervorstehenden Balkonen in einem helleren Beige versehen. Sie geben der Fassade Plastizität und Rhythmus. Neben grosszügigen Gartensitzplätzen im Erdgeschoss, verfügen die Attikawohnungen über eigene Dachterrassen. Durch weisse Fensterrahmen sowie rote Handläufe bei den Laubengängen werden subtile Farbakzente gesetzt, welche die Regelmässigkeit der Fassade weiter unterstreichen.

    Der Grundriss ist in viele Kleinwohnungen unterteilt, welche den Bedürfnissen der Bewohner entsprechen. Die Fenster beginnen auf Brüstungshöhe und werden von einem hohen Sturz abgeschlossen. Die Wohnungen werden durch Schottenwände unterteilt.

    Literatur

    • Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau (Hg.). Modern bauen. Thurgauer Nachkriegsmoderne 1940–1980. Basel 2015, S. 98
    • Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau. Hinweisinventar Bauten (online)
    Stand
    2023
    Bearbeitung
    Philipp Zemp

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