Das Kino Etzel in Einsiedeln ist ein Pionierbau der Kinokultur im ländlichen Raum, kombiniert aus einem schlichten Funktionsbau und einem repräsentativen Foyer im Stil der 1950er-Jahre. Albert Müri-Thorner prägte in dieser Dekade das Einsiedler Bauschaffen. Die Erhaltung des Kinos Etzel wie auch des Verlagsgebäudes Zentrum Waldstatt – wertvolle Bauzeugen – sind heute bedroht.
Chronologie
Die Bauanfrage für das Kino Etzel datiert aus dem Jahr 1957. Der Bau von Albert Müri-Thorner konnte bereits im Januar 1958 eröffnet werden. Anfang der 1960er-Jahre wurden auf der Gebäuderückseite zwei Garagen angebaut, inzwischen stehen dort fünf Garagen. Die einzige bauliche Veränderung am Gebäude betrifft das Vordach. Seit 2016 ist das Kino Etzel nicht mehr in Betrieb.
Lage
Das Kino Etzel liegt im Dorfkern von Einsiedeln. Die Schauseite grenzt an die Ochsnerstrasse, die Rückseite an die Fuchsenstrasse, eine Querverbindung schaffen zwei Fusswege. Das Kino ist von deutlich höheren Mehrfamilienhäusern flankiert.
Beschreibung
Der kubische, längsrechteckige Baukörper ist mit einem äusserst flachen Satteldach gedeckt. Der Dachrand ist mit einem dunklen Blech gefasst, getragen von weiss gestrichenen Pfetten. Dem überhohen Kinosaal sind ein zweigeschossiger Funktionsbereich und ein eingeschossiges Foyer abgestuft vorgelagert. Gestaltet wurde lediglich die eingeschossige Schauseite, die mit einem Vordach zusammengefasst und mit der hellblauen Leuchtreklame «KINO» gekennzeichnet ist. Der eingezogene Haupteingang liegt an der Südostecke des Kinos und wird von zwei Betonstufen erschlossen. Die beiden Glastüren alternieren mit schmalen Fensterfeldern. Der Eingangsbereich wird von zwei abgewinkelt positionierten Zierlisenen gefasst. Die Decke des Eingangsbereichs schwingt einladend nach oben, ebenso das leicht abgesetzte Vordach. Die übrige Foyerwand ist mit einem Raster aus Kunststein geschmückt. Die schmalen Felder sind horizontal dreigeteilt und rosarot gestrichen. Sechs Achsen sind mittig mit einem Schaufensterkasten besetzt, fünf Achsen mit einem Fenster, dass das mittlere und das untere Feld des Kunststeinrasters umfasst. Der restliche Putzbau ist weiss, der Sockel und die Seiteneingänge wiederum rosarot gestrichen. Die Befensterung und die Seitenausgänge des Saals folgen funktionalen Aspekten.
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